Erprobung und Bewertung von Indikatoren zur Gesundheits- und Fruchtbarkeitsüberwachung beim Milchrind

Projektlaufzeit 04/2007 - 12/2009

Projektziele:

 

Erprobung und Bewertung neuer technischer Lösungen aus der Elektronik und Sensortechnik zur Kontrolle und Steuerung der Milchproduktion, im Besonderen:

  • Die Schnellbestimmung des Milch-Progesterongehaltes mittels Analyseautomaten zur Fruchtbarkeitsüberwachung,
  • Die routinemäßige Messung der elektrischen Leitfähigkeit im Vorgemelk zur Mastitiserkennung und
  • Die Nutzung ISO-readerfähige Einzeltierkennzeichnung zur Prozesskontrolle.

Projektergebnisse:

  • Progesteronbestimmung für die Fruchtbarkeitsüberwachung:

Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die Genauigkeit des automatisierten Progesteron-Schnelltests zur Brunsterkennung, Trächtigkeitsfrühdiagnose und zur Bestimmung der Zyklusaktivität geeignet ist und der Praxis empfohlen werden kann.Die Nutzung von Progesteronanalyseautomaten zur Zyklusüberwachung unterstützt den Herdenmanager bei der Verbesserung der Herdenfruchtbarkeit in größeren Milchviehanlagen.

  • Routinemäßige Messung der elektrischen Leitfähigkeit im Vorgemelk zur Mastitiserkennung:

Bei lückenloser Datenaufzeichnung des eingesetzten Sensors wies der Anstieg der elektrischen Leitfähigkeit in einem Euterviertel auf eine subklinische Mastitis hin. Die erzielte Sensitivität des alleinigen Anstiegs der elektrischen Leitfähigkeit im Viertelanfangsgemelk war jedoch für die Mastitiserkennung ungenügend. Durch die kombinierte Auswertung der aufgezeichneten Leitfähigkeitswerte und der Milchminderleistung verbesserte sich die Erkennung einer subklinischen Mastitis.

Die Anforderungen an die Systemintegration in die vorhandene Melktechnik und an die Datensynchronisation zeigten jedoch die Grenzen von modularen Leitfähigkeitssensoren in komplexen Herdenmanagementsystemen auf und können nur bedingt der Praxis empfohlen werden.Der getestete Sensor ergänzt konventionelle Melkstände um einen Indikator zur Mastitiserkennung, erfordert aber eine sachkundige Handhabung durch die Melker und eine problembezogene Datenanalyse durch einen versierten Herdenmanager.

  • Elektronische Tierkennzeichnung für die modulare Kopplung von Stalltechnik:

Im Versuch wurde gezeigt, dass die elektronische Lebensohrmarke für die Prozesssteuerung in der Rinderhaltung eingesetzt werden kann. Die Funktionssicherheit der stationären Reader konnte durch eine Geräteoptimierung weiter verbessert werden.Die Nutzung von ISO-Readerfähigen Lebenskennzeichnung (elektronischen Ohrmarken) zur Prozesssteuerung kann der Praxis empfohlen werden.Die Bereitschaft der Stalltechnikunternehmen zur Übernahme der ISO-Readerfähigen Lebenskennzeichnung in ihre Systeme bzw. zur optionalen Ausstattung ist in Deutschland trotz Praxisreife verhalten.

Ansprechpartner im LfULG

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 74: Tierhaltung

Dr. Roland Klemm

Telefon: 034222 46-2100

Telefax: 034222 46-2199

E-Mail: Roland.Klemm­@smul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

Veranstaltungen/Veröffentlichungen

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