Einfluss der Abluftführung auf das Stallklima und die Emissionen bei Legehennen
Projektlaufzeit 10/2008 - 02/2010
Projektziele:
Anhand vergleichender Untersuchungen von Tunnellüftung und Firstlüftung in einem Bodenhaltungssystem (Reihenvoliere) sollen die Konzentrationen ausgewählter Schadgaskonzentrationen bestimmt und daraus Bewertungen zur Staub-, Geruchs- und Ammoniakemissionen beider Luftführungsvarianten abgeleitet werden.
Projektergebnisse:
- Die mittlere Luftfeuchte (69 - 76 %) und Lufttemperatur (10 - 23 °C) im Stall liegen bei Tunnellüftung wie bei Firstlüfting innerhalb der Optimalbereiche. Die Visualisierungen der Luftströme im Stall zeigten, dass der Luftaustausch hauptsächlich über die Längsachse des Stalles unabhängig von der Lüftungsvariante erfolgt. Hierbei werden die Voliereblöcke von der Frischluft unter- bzw. überspült. Dabei kommt es insbesondere bei der Firstlüftung mit dem Anstieg der Luftraten zu einem Kurzschluss zwischen Zu- und Abluftfläche. Der Unterdruck im Stall ist bei Tunnellüftung höher und stabiler.
- Die Ammoniakkonzentrationen in der Stallluft waren bei Tunnellüftung geringer als bei Firstlüftung. Demgegenüber war die Konzentrationsabsenkung von Ammoniak in der Stallluft im frei durchströmbaren Raum innerhalb des Voliereblocks bei Firstlüftung deutlicher. Die Grenzwerte für die Stallluftkonzentration wurden bei beiden Varianten nicht erreicht. Mit dem Anstieg der Luftraten verschlechtert sich auch bei Firstlüftung die Ammoniakreduzierung im Voliereblock.
Ursache hierfür wird - aufgrund der Strömungswiderstände im Voliereblock – in einer direkten Umspülung des Blocks durch zugeleitete Frischluft und einem Kurzschluss zwischen Zu- und Abluftfläche gesehen. - Die Ammoniakemission beträgt bei Tunnellüftung 71 g/Tierplatz im Jahr. Bei der Firstlüftung wurden 87 g ermittelt. Ursache sind die höheren Ammoniakkonzentrationen im Stall bei Firstlüftung.
- Die Staubkonzentration in der Stall- und Abluft unterliegt einem deutlichen Tagesgang. Mit den Aktivitäten in der Hennenherde steigt sie deutlich an und fällt während der Ruhephasen ebenso deutlich ab. Bei der Tunnellüftung wurde ein mittlerer jährlicher Massenstrom von 377 g je Stunde und ein Emissionsfaktor von 165 g je Tierplatz im Jahr ermittelt. Bei der Firstlüftung beträgt der mittlerer jährlicher Massenstrom von 168 g je Stunde und der Emissionsfaktor 74 g je Tierplatz im Jahr.
Diese Kennwerte unterscheiden sich signifikant. Die jährlichen Frachten der Teilfraktionen PM 10 und 2.5 am Gesamtstaub liegen im Mittel bei 46 bzw. 15 %. Die Staubemissionen sind bei Firstlüftung deutlich niedriger als bei Tunnellüftung.
Primäre Ursache hierfür könnten die höheren Luftströmungen bei der Tunnellüftung sein, die eine Sedimentation der Staubpartikel verhindern. Insbesondere für Tunnellüftung sollten Strömungsrichtungswechsel (z. B. an den Stall angebauter Monoschacht) die Strömungswiderstände erhöhen, womit eine Sedimentation mitgeführter Staubpartikel möglich wäre.
Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 74: Tierhaltung
Stefanie Kewitz
Telefon: 034222 46-2221