Tiergebundene Nutzung von Grünlandflächen

Möglichkeiten einer effizienten und umweltorientierten Bewirtschaftung klein strukturierter Grünlandflächen mit Tieren

Projektlaufzeit:

04/2020 bis 08/2021

Projektziel:

Das mit dem vorliegenden Bericht zu dokumentierende Vorhaben hatte das Ziel, die bewirtschaftbare Grünlandfläche in Sachsen nach Größe der Fläche und Anzahl der Einzelflächen zu ermitteln und diese mit Kenngrößen zu verknüpfen, die für die Nutzung als Grünland relevant sind. Exemplarische Erhebungen vor Ort sollten Aussagen zur tatsächlichen Bewirtschaftung, diesbezüglichen Änderungen und der hinter eventuellen Nutzungsaufgaben liegenden Motivation ermöglichen. Die Arbeiten zu diesem Bericht umfassten also zwei Teile: 1. die Gesamterhebung der Sach- und Geometriedaten zum Grünland in Sachsen und deren statistische Auswertung und 2. die Verifizierung ausgewählter Datensätze im Gelände.

Projektergebnisse:

  • Grünland erfüllt zahlreiche Ökosystemleistungen, bei mangelnder Bewirtschaftung unterliegt Grünland rascher Sukzession.
  • Extrahierung der Grünlandflächenkulisse mittels InVeKoS (Integrierte Verwaltungs- und Kontrollsystem), BTLNK (Biotoptypen- und Landnutzungskartierung) und ATKIS (Amtliches Topographisch-Kartographisches Informationssystem)
  • Aus den drei Datenquellen mit entsprechender Attribuierung ergaben sich folgende Flächenstatistiken für Grünland: InVeKoS 203.501 ha, ATKIS 249.857 ha, BTLNK 283.667 ha
  • Der aus allen drei Statistiken gebildete Grünlandwert beträgt 284.144 ha und im Mittel ergab sich rechnerisch eine Flächengröße von 1,1 ha.
  • Detailstatistiken zu topographischen Merkmalen, hydrochemischen Belastungen sowie Abständen zur Infrastruktur über alle Vergleichsgebiete in Sachsen ergaben ein differenziertes Bild
  • Von den gut 284.000 gebildeten Flächen wurden verteilt auf alle Vergleichsgebiete 110 Flächen soweit wie möglich beurteilt
  • Bewirtschafter die sich zur Wirtschaftlichkeit der Grünlandflächen äußerten, sahen diese mit 61 % als wirtschaftlich, 31 % als unwirtschaftlich an.
  • Wenn Weidehaltung, wurde diese mit Rinder, Schafen und Pferden betrieben.
  • Ein Drittel der begutachteten Flächen wurden der Grünlandbewirtschaftung entzogen.

Interessant:

Zum anderen zeigt es, dass der finanzielle Anreiz für die Grünlandbewirtschaftung mindestens teilweise nicht ausreichend ist und weist damit auf die häufig beklagte fehlende ideelle und monetäre Wertschätzung insbesondere kleinmaßstäbiger landwirtschaftlicher Arbeit hin, die für die Erhaltung der Kulturlandschaft mit einem kleinstrukturierten Mosaik von Lebensräumen immens wichtig ist.

Aber auch die Regionalisierung der Futter- und Lebensmittelversorgung ist ein wesentlicher Faktor nachhaltigen Wirtschaftens. Diesbezüglich konnte das Projekt Reserven in Gestalt der aufgegebenen Grünlandflächen aufzeigen.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 71 Unternehmensmanagement

Ingo Heber

Telefon: 035242 6317108

Telefax: 0351 4512610009

E-Mail: Ingo.Heber­@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

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