Praxiserprobung der Nutzung elektronischer Tierkennzeichnung beim Schaf im Herdenmanagement

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Projektlaufzeit 07/2007 - 12/2010

Projektziel:

Das Ziel des Vorhabens bestand in der praktischen Erprobung von Verfahren zur Nutzung der elektronischen Kennzeichnung im Herdenmanagement. In ausgewählten Referenzbetrieben war die automatisierte Kopplung zwischen Kennzeichnung und Herdenbewirtschaftungsprogramm einzurichten und zu erproben, um Bestands- sowie Leistungsdaten über Schnittstellen zu erfassen und auszuwerten. Damit war die Zielstellung verbunden, die Herdenführung zu erleichtern, einen tagfertigen Bestandsnachweis zu führen und die Qualität des Bestandsmanagements zu verbessern.

Projektergebnisse:

  • In vier sächsischen Schafzuchtbetrieben sowie dem LVG Köllitsch wurden die Mutterschafe, einschließlich der weiblichen Nachzucht, über einen Zeitraum von zwei Jahren mit Ohrmarken elektronisch gekennzeichnet (insgesamt 2.200 Muterschafe und 1.200 Lämmer), wobei Managementprogramme von 3 Anbietern mit entsprechenden Lesegeräten getestet und eingesetzt wurden.
  • Die Funktionsfähigkeit der automatisierten Kopplung zwischen Managementprogramm und elektronischer Kennzeichnung konnte nachgewiesen werden.
  • Bei Beherrschung des Systems nach angemessener Einarbeitungszeit wird die Herdenführung erleichtert, Arbeitszeit eingespart, Fehler in der Dokumentation verringert und damit insgesamt wirtschaftlich effizienter gearbeitet.
  • Generell hat sich bei den Untersuchungen herausgestellt, dass die Betreuung durch die Anbieter von Managementprogrammen in Verbindung mit Lesegeräten eine entscheidende Voraussetzung für die Annahme durch die Nutzer ist. Dabei sind besonders die Installation, Wartung, Betreuung sowohl bei der Einarbeitung, als auch beim Auftreten von Problemen, und das Eingehen auf Kundenwünsche bezüglich der Programmmöglichkeiten von Bedeutung. Persönliche Beratung steht dabei im Vordergrund. Nach dem Aufbau von Vertrauen in die eigenen Fertigkeiten ist der Weg für eine problemlose Fernwartung per Hotline oder E- Mailkontakt geebnet.
  • Hinsichtlich der Softwareprogramme wird gefordert, dass sie schnell arbeiten, damit die Arbeitsabläufe nicht behindert werden.
  • Durch das vorliegende Forschungsprojekt wurden die beteiligten Schäfer in die Weiterentwicklung der Software einbezogen, gleichzeitig erfolgte durch die Mitarbeit die eigene Qualifizierung. Das wird durch die Schäfer besonders hervorgehoben.
  • Schwerpunkte für die Weiterentwicklung der Lesegeräte sind es, auf Betriebssicherheit, Funktionalität und Service Wert zu legen. Viele Probleme ergaben sich aber auch aus der fehlenden Übersetzung von Programmen und Anleitungen in die deutsche Sprache. Sowohl aus den Schäferbefragungen als auch aus den eigenen Erfahrungen mit den Lesegeräten ergab sich, dass eine weitere Minimierung der Störungen notwendig ist, dies betrifft sowohl die Geräte als auch den Softwarebereich.

Im Ergebnis des Projektes wurde die Nutzung der elektronischen Kennzeichnung sowohl im LVG Köllitsch, als auch in den meisten beteiligten Praxisbetrieben mittlerweile in die Routine überführt.
Für interessierte Betriebe besteht (über Kontakt LfULG, Ref. Tierzucht, Tierhygiene - Herr Dr. Klemm, Frau Dr. Walther) jederzeit die Möglichkeit, einen Konsultationstermin im LVG Köllitsch oder ggf. einem der Praxisbetriebe zu vereinbaren.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 74: Tierhaltung

Dr. Ulf Müller

Telefon: (034222) 46-2106

E-Mail: ulf.mueller@smekul.sachsen.de

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