25.08.2022

Pflanzenschutz: Winterraps-Neuansaaten

Pflanzenschutz

In Winterraps-Neuansaaten rechtzeitig Kontrollen auf Rapsschädlinge durchführen

Ab Auflaufen der Rapsbestände sind intensive Kontrollen auf Rübsenblattwespe, Blattläuse, Kohlmotte und vor allem Rapserdfloh erforderlich. Seit den Einschränkungen bei insektiziden Beizen und durch die milde Herbst- und Winterwitterung der letzten Jahre haben sich die Rapserdflohpopulationen stetig aufgebaut. Hinzu kommt, dass der Anteil der Populationen mit resistenten Einzeltieren gegenüber den Pyrethroiden deutlich zugenommen und die sensitiven Populationen abgenommen haben.

Zur Überwachung des Rapserdflohs sollten mit dem Auflauf des Rapses die Bonituren an den Pflanzen auf Lochfraß durch den Rapserdfloh und das Aufstellen der Gelbschalen mit Gitterabdeckung erfolgen. Empfohlen wird, diese mindestens 2mal wöchentlich zu kotrollieren. Die Gelbschalen sind ca. 20 m von Feldrand entfernt und wenn möglich an der Schlagseite zu einem Vorjahresraps aufzustellen. Es ist darauf zu achten, dass immer genügend Wasser (mit ein paar Tropfen Spülmittel zur Oberflächenentspannung) für eine gute Fängigkeit in der Gelbschale vorhanden ist.

Bekämpfungsmaßnahmen sind unbedingt erst nach dem Erreichen der Bekämpfungsrichtwerte und mit voller Aufwandmenge durchzuführen. Nur mit dem Verzicht auf unnötige Anwendungen kann einer weiteren Resistenzausbreitung vorgebeugt werden.

Bekämpfungsrichtwerte für tierische Schaderreger im Raps im Herbst:

Schad-
erreger

Termin/
Stadium

Bekämpfungsrichtwert

Raps-
erdfloh

BBCH 10 - 14

im Bestand > 10 % Lochfraß am Blatt

BBCH 14 - 16

> 50 – 75 Käfer/Gelbschale innerhalb 3 Wochen

bis Vegetations-
beginn

3 – 5 Larven / Pflanze

Rübsen-
blatt-
wespe

Herbst

1 Larve/Pflanze

Erd-
raupen

Herbst

4 Larven/m²

Dr. Michael Kraatz, LfULG

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