22.09.2022

Pflanzenschutz: Westlicher Maiswurzelbohrer

Pflanzenschutz - Auftreten des Westlichen Maiswurzelbohrers in Sachsen

Im September diesen Jahres wurden an mehreren Standorten in Sachsen (Landkreise Bautzen, Meißen, Osterzgebirge und Erzgebirgskreis) Käfer des Westlichen Maiswurzelbohrers (Diabrotica virgifera virgifera (Le Conte, 1858, kurz Diabrotica) festgestellt.

Diabrotica zählt weltweit zu den wirtschaftlich bedeutendsten Schädlingen im intensiven Maisanbau, welcher 1992 aus Nordamerika nach Südosteuropa eingeschleppt wurde. Seitdem breitet sich dieser Blattkäfer weiter aus. Inzwischen ist über die Hälfte des Maisanbaugebietes in der EU betroffen. Seit 2007 tritt er auch in Deutschland auf. In Sachsen wurde der Schädling erstmals 2012 nachgewiesen. Bundesweit überwacht der deutsche Pflanzenschutzdienst das Auftreten des Westlichen Maiswurzelbohrers seit Jahren durch ein entsprechendes Netz aus Pheromonfallen-Standorten. Nach Aufhebung des Quarantänestatus im Jahr 2014 wird die Überwachung des Schädlings im Rahmen der Schaderregerüberwachung weiter fortgesetzt, um die Ausbreitung in weitere Regionen fortlaufend zu beobachten. Die gewonnenen Daten dienen der frühzeitigen Warnung der Landwirte betroffener Regionen und der damit möglichen rechtzeitigen Einleitung wirksamer Maßnahmen. Die Einhaltung der Fruchtfolge gilt als effektivste Maßnahme zur Bekämpfung dieses Käfers. Frisch geschlüpfte Larven sterben ab, wenn sie nicht in unmittelbarer Nähe um die Eiablagestelle auf ihre Nahrungsquelle, dem Mais treffen. Wird auf eine Maismonokultur verzichtet, kann die Diabrotica-Population auf der befallenen Fläche und somit eine natürliche Ausbreitung deutlich reduziert werden.

Dr. Michael Kraatz, LfULG

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