28.07.2022

Pflanzenbau: Bodenbearbeitung zu Winterraps – Mut zum Mulch

Pflanzenbau

Bodenbearbeitung zu Winterraps – Mut zum Mulch

Winterraps steht häufig nach Wintergerste. Er erfordert als Feinsämerei ein feines Saatbett, das nach der Stoppelbearbeitung meist durch mehrere Bearbeitungsgänge hergestellt wird. Diese reduzieren die Bodenbedeckung und verschlechtern die Bodenstruktur. Das Risiko der Verschlämmung bei Starkregenereignissen steigt, auch Bodensedimente werden dabei abgetragen und können im Zuge dessen in Gewässer eingetragen werden. Weiterhin ist das feine Saatbett bei trockenen Wetterlagen ein Angriffspunkt für Winderosion.

Mit der Mulchsaat als auch Streifenbearbeitung kann den Problemen entgegengewirkt werden. Eine optimale Basis wird dafür schon beim Drusch der Vorfrucht geschaffen. Wird kein Stroh geborgen, kann durch kurze Stoppel beim Mähdrusch und gleichzeitig gut eingestelltem Strohhäcksler die Bildung von Strohmatten vermieden werden. Ziel sollte eine Hächsellänge des Strohs von maximal 2,5 cm sein, welches gleichmäßig auf der Fläche verteilt wird.

Eine möglichst flache, flächig schneidende Stoppelbearbeitung lässt die Wintergerste meist sehr schnell keimen. Das heißt, nach Wintergerste kann die Stoppelbearbeitung durchaus verzögert erfolgen bzw. nur mit Striegel oder Kettenegge ganz flach bearbeitet werden. Nach Winterweizen sollte man hingegen früher bearbeiten und die Keimung so anregen. Vor der Aussaat wird die Fläche dann nochmals etwas tiefer bearbeitet und das Ausfallgetreide so bekämpft.

Eine weitere Möglichkeit bietet die Streifenbearbeitung. Verbunden mit mineralischer Düngung erfordern die Maschinen meist eine Stoppelbearbeitung im Vorfeld. Bei organischer Düngung zur Streifenbearbeitung kann die Stoppel hingegen verbleiben. Jedoch sollte die Stoppel sehr kurz und frei von Beikraut sein, was eine Bekämpfung mit einem Totalherbizid erfordert. Außerdem sind Reihenweiten unter 45 cm nicht praktikabel.

Katharina Schmidt, BKD-Sachsen UG

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