Züchtungsökonomische Bewertung von Verfahren der Kreuzungszucht beim Milchrind

Projektlaufzeit 05/2008 - 07/2010

Projektziele:

Aufgrund der Leistungsanforderungen und des Kostendrucks gewinnen funktionale Merkmale in der Milchrindzucht zunehmend an Bedeutung. Mit Hilfe von Verfahren der Kreuzungszucht ist es möglich, funktionale Merkmale in den Milchviehherden zielgerichtet und effizient zu verbessern. Dabei werden sowohl die Variation zwischen Rassen, als auch Heterosis- und Rekombinationseffekte genutzt.
Ziel des Projektes war es, vorliegende Ergebnisse zu Rassevergleichen zusammenzustellen; Daten aus sächsischen Betrieben auszuwerten; Modellrechnungen zu Kreuzungsverfahren und zur Verfahrengestaltung für sächsischen Bedingungen durchzuführen und im Ergebnis Empfehlungen zur Eignung verschiedener Rassen im Rahmen der Kreuzung beim Milchrind zu erarbeiten. 

Projektergebnisse:

  • Zur züchterischen Verbesserung der funktionalen Merkmale beim Milchrind wird vor allem in Nordamerika und Neuseeland geforscht.
  • Die Betriebsbefragung in Sachsen ergab eine große Vielfalt der Verwendung und Kombination der zur Kreuzung eingesetzten Rassen, der Gründe für die Auswahl eben dieser Rassen und der Gründe, die zur Anwendung der Kreuzungszucht geführt haben.
  • Die 3 wichtigsten Ziele der Kreuzungszucht sächsischer Milchviehbetriebe sind lt. Betriebsbefragung
    1. die Verbesserung der Fitness, Gesundheit und Robustheit,
    2. die Verbesserung des Schlachtkörperwertes und
    3. die Verbesserung der Milchqualität (Inhaltsstoffe).
  • Der Anteil von Milchvieh-Kreuzungstieren am Gesamtbestand eines Betriebes liegt zumeist unter 10 %, insgesamt liegt der Anteil an milchleistungsgeprüften Kreuzungstieren in Sachsen inzwischen bei 10 %, wobei ein stetiger Anstieg zu beobachten ist.
  • Die Nutzung des im Projekt entwickelten ökonomischen Modells ermöglicht die Berechnung verschiedenster Szenarien und dient als Entscheidungshilfe für die Praxis. Berechnet werden können die Rassen Holstein-Friesian (HF), Fleckvieh (FV), Skandinavisches Rotvieh (RV), Braunvieh (BV) und die jeweiligen 1. Kreuzungsstufe (F1). Für weitere Kreuzungen (zunächst als Platzhalter) steht eine separate Spalte zur Verfügung.
  • In einer Grundvariante (Milchpreisniveau 25,5 Cent/kg) weisen von den 4 eingesetzten reinen Rassen (HF, FV, RV und BV) nur die HF einen positiven Saldo zwischen Leistungen und Kosten aus.
  • Aufgrund der Heterosiseffekte weisen alle 3 F1-Kreuzungen (HFxFV, HFxRV und HFxBV) deutlich höhere Gewinne auf. Bei kalkulativer Variation der 4 Parameter Reproduktionsrate, ZKZ, EKA und Milchleistung schneidet im Vergleich der 3 Kreuzungen die Kreuzung HFxRV am besten ab – sie erzielt stets die höchsten Gewinne.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 74: Tierhaltung

Dr. Roland Klemm

Telefon: 034222 46-2100

Telefax: 034222 46-2199

E-Mail: Roland.Klemm­@smul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

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