03.03.2022

Pflanzenschutz: Raps – weiterhin Schädlingszuflug kontrollieren

Raps – weiterhin Schädlingszuflug kontrollieren

Bis Anfang März waren die Witterungsbedingungen für den Zuflug der Gefleckten Kohltriebrüssler und der Großen Rapsstängelrüssler noch nicht günstig.

Bei den Gelbschalenfängen wurden bis Ende der 9. KW nur vereinzelt Gefleckte Kohltriebrüssler festgestellt. Dieser Schädling führt in den Rapsbeständen vor der Eiablage einen Reifungsfraß durch, deren Dauer von den Tagesmaximum und – Minimumtemperaturen abhängig ist. In kalten Nächten suchen die Käfer Schutz am Boden und werden nur bei hohen Tagestemperaturen (>12 °C) wieder aktiv. Bei kühleren Temperaturen dauert der Reifungsfraß deutlich länger. Die Behandlungen müssen vor der Eiablage erfolgen, da die Larven im Stängelinneren nicht mehr erfasst werden können.

Allmählich steigen die Temperaturen, so dass regelmäßige Kontrollen der Gelbschalen und Pflanzenkontrollen weiterhin wichtig sind.

Sind erste Rapsglanzkäfer in den Gelbschalen vertreten, sagt dies noch nichts über das Auftreten im Bestand aus. Für eine Bekämpfungsentscheidung des Schädlings ist der Käferbesatz auf den Pflanzen im Knospenstadium von Bedeutung und muss zur Ermittlung des Bekämpfungsrichtwertes ausgezählt werden.

Grundsätzlich soll der Insektizideinsatz nur nach Bekämpfungsrichtwertüberschreitung und nicht prophylaktisch erfolgen. Der Bienenschutz, die volle Aufwandmenge der Indikation, die Anwendungsbestimmungen und Auflagen sind unbedingt einzuhalten.

Dr. Michael Kraatz

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