02.02.2023

Pflanzenbau: Zielgerichtete Nmin-Beprobung im Frühjahr

Aktueller Rat zum Pflanzenbau - Zielgerichtete Nmin-Beprobung im Frühjahr

Die Feststellung der im Boden verfügbaren Stickstoffmenge (Nmin) ausgangs des Winters führt gegenüber der Verwendung von Richtwerten zu einer deutlichen Verbesserung in der Bemessung der N-Düngermenge. Aufgrund der vielfältigen Einflüsse (Witterung, Boden, Bewirtschaftung) kann nur eine Bodenanalyse Aufschluss über den zu Vegetationsbeginn im Wurzelraum verfügbaren N-Vorrat (Nmin) geben.

Um aussagekräftige Nmin-Werte zu erhalten und dabei sparsam mit den Ressourcen Kapital und Arbeit umzugehen, ist eine effektive Planung notwendig. Dabei sollten sich rechtlich Bindendes (Nitratgebiet) und fachlich Sinnvolles ergänzen.

Nach pflanzenbaulichen Gesichtspunkten ist der Termin der Beprobung möglichst nah an den Düngetermin (5 bis 8 Tage vor der Düngung) zu legen. So erfolgt die Beprobung ab Anfang Februar v.a. auf den Rapsflächen sowie in Futterzwischenfrüchten und Getreidebeständen, die frühzeitig gedüngt (flüssige organische Dünger oder stabilisierte Düngemittel) werden sollen. In normal bis gut entwickelten Getreidebeständen mit nachlieferungsstarker Vorfrucht empfiehlt sich die Beprobung ab Mitte Februar, da es nach nennenswerten Niederschlägen und bei wassergesättigtem Oberboden noch zu Verlagerungen kommen kann. Den Abschluss machen das Sommergetreide sowie die restlichen Sommerkulturen im Betrieb.

Die Anzahl der zu empfehlenden Bodenproben je Schlag richtet sich vordergründig nach der angebauten Kultur, der Vorfrucht und deren N-Saldo sowie nach der Heterogenität des Schlages. Ausgehend von unseren Erfahrungen aus der Betriebsberatung zum Landwirtschaftlichen Gewässerschutz kann es auf uneinheitlichen Getreideflächen nach Blattvorfrucht sinnvoll sein, Teilbereiche mit unterschiedlicher Bodenqualität separat zu beproben und ins Labor zu geben. Hingegen sind in den überwiegend gut aufgelaufenen Rapsbeständen in diesem Frühjahr auch auf heterogenen Flächen kaum große Unterschiede im Nmin zu erwarten, da unterschiedliche Nährstoffverhältnisse innerhalb des Schlages durch die Nährstoffaufnahme der Pflanzen ausgeglichen werden.

Planungsschritte:

https://agumenda.de/wp-content/uploads/2023/01/Planungsschritte-Nmin_2023_LfULG.pdf

Nadja Richter, AgUmenda GmbH

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