Pflanzenschutz: Raps; Blattkrankheiten in Wintergetreide

Aktueller Rat Pflanzenschutz

Raps

Verbreitet war bisher die Trockenheit ein limitierender Faktor für Infektionen im Raps durch Sclerotinia. In den Sklerotiendepots wurde die Keimung der Apothezien (Fruchtkörper) festgestellt. Wichtig sind regionale Kontrollen zum Apothezienwachstum. Unter warmer und wechselfeuchter Witterung ist mit einem Anstieg der Infektionsgefahr durch Sclerotinia zu rechnen. Zur Entscheidungsfindung wird die schlagspezifische Berechnung der Sklerotinia-Prognose unter www.isip.de. empfohlen. Bei einer weitgestellten Rapsfruchtfolge (ohne den Anbau Sclerotinia-anfälliger Kulturen) verringert sich die Gefahr mit Sclerotinia. Die Vollblüte (BBCH 65) ist der optimale Termin. Dieser Zeitpunkt ist erreicht, wenn 50 % der Blüten am Haupttrieb geöffnet sind und erste Blütenblätter abfallen. Es empfiehlt sich, die Behandlungen in die Nachmittags- oder Abendstunden zu verlegen und mit geringer Fahrgeschwindigkeit (5 – 8 km/h) durchzuführen.

In den Gelbschalen wurden bisher nur wenige Kohlschotenrüssler ermittelt. Für eine Behandlungsentscheidung zu einem Insektizideinsatz sind unbedingt die Pflanzen zu kontrollieren! Ein routinemäßiger Insektizideinsatz in Kombination mit der Sclerotiniabehandlung sollte nicht erfolgen.

 

Befallskontrollen auf Blattkrankheiten in Wintergetreide nicht vernachlässigen

Befallskontrollen auf Blattkrankheiten sind in Wintergetreide zu intensivieren.

In der Wintergerste tritt vermehrt in anfälligen Sorten Zwergrost auf, z. B. KWS Kosmos, KWS Orbit, Viola, KWS Higgins. Auf einigen Flächen ist der Bekämpfungsrichtwert (BRW) von 30 % Befallshäufigkeit auf den oberen 3 Blattetagen überschritten. Bei Winterweizen sollte der Schwerpunkt jetzt insbesondere auf Gelbrost (Wintertriticale, -weizen) und Septoria tritici (Winterweizen) gelegt werden. Insbesondere für Gelbrost waren in den letzten Tagen witterungsbedingt günstige Infektionsbedingungen vorhanden. Die Befallserhebungen (Schaderregerüberwachung- Beobachtungsschläge) zu relevanten Blattkrankheiten in Winterweizen, -roggen und -triticale finden Sie unter www.isip.de.

Michael Kraatz

zurück zum Seitenanfang