07.07.2022

Pflanzenschutz: Ausfallkulturen+Unkräuter auf der Stoppel; Zuckerrüben

Pflanzenschutz

Bekämpfung von Ausfallkulturen und Unkräutern auf der Stoppel

Nach der Ernte des Getreides ist eine Stoppelbearbeitung erforderlich, um Ernterückstände und Ausfallkulturen einzuarbeiten, Ungräser, schwerbekämpfbare Unkräuter sowie Wurzelunkräuter wie Quecke, Distel, Ackerwinde oder Ackerschachtelhalm zu bekämpfen. Ergänzend dazu wird durch die Bearbeitung der Stoppel die »grüne Brücke« für Krankheitserreger und virusübertragende Blattläuse unterbrochen. Ein- oder mehrmalige flache Bodenbearbeitungsmaßnahmen (2 – 3 cm) fördern das Auflaufen der Ausfallkultur. Die Rückverfestigung sichert eine schnelle Keimung der Samen. Ausfallraps als Lichtkeimer darf keinesfalls tiefer in den Boden eingearbeitet werden. Er entwickelt dort eine Keimruhe und kann so in den Folgekulturen zum Problem werden. Hier fördert flaches Mulchen das Auflaufen der Ausfallrapssamen. Mit dem Striegel werden Strohmatten auseinandergerissen und verteilt. Besonders unter trockenen Bedingungen dient eine Rückverfestigung der Bewahrung der Keimfeuchte. Nach dem Auflaufen des Rapses (nach etwa 3 Wochen) erfolgen weitere Maßnahmen. Bevorzugt sollten mechanischen Verfahren genutzt werden.

 

Blattkrankheiten in Zuckerrüben

In Zuckerrüben sind die kontinuierlichen Befallskontrollen auf Blattkrankheiten fortzusetzen. Wichtig ist die richtige Bestimmung der Blattflecken. Hierbei ist zu beachten, dass das Schadbild von Cercospora leicht mit dem der Bakteriellen Blattfleckenkrankheit (Pseudomonas syringae) verwechselt werden kann. Ursache sind zumeist durch Niederschläge oder Hagel oder auch durch einen starken Blattlausbefall  verletzte Blätter, die dann vom Bakterium besiedelt werden. Fungizidmaßnahmen sind gegen bakterielle Erreger nicht wirksam. Als Hilfsmittel zur Diagnose empfehlen wir die App »Rübenblatt-Scan« für Android und Apple Smartphones, die das Erkennen der Symptome wesentlich erleichtert. Die App steht in den entsprechenden Stores zur Verfügung.

Ergänzend zu den Bonituren sind die auf Wetterdaten basierenden Prognosemodelle CERCBET 1 und CERCBET 3  unter www.isip.de eine wichtige Unterstützung der Bekämpfungsentscheidung.  

Zur Bekämpfungsentscheidung ist bis zum 31. Juli der Richtwert von 5 % befallene Blätter zu Grunde zu legen. Die Anzahl der befallenen Blätter setzt sich aus der Summe befallener Blätter mit Cercospora-Blattflecken, Echten Mehltau, Ramularia und Rost zusammen.

Dr. Michael Kraatz, LfULG

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