25.05.2022

Pflanzenschutz: Winterweizen; Kartoffeln

Aktueller Rat: Pflanzenschutz

In Winterweizen auf Ährenfusariosen achten

In Winterweizen beginnt mit der Blühphase das kritische Stadium für Infektionen mit Ährenfusariosen. Ährenfusariosen können Ertragsverluste und Qualitätseinbußen sowie eine erhöhte Mykotoxinbelastung des Erntegutes verursachen.

Für das Aufquellen der Perithezien (Fruchtkörper des Pilzes) auf den Vorfrucht – Stoppelresten von Mais und Getreide sind feuchte Witterungsbedingungen erforderlich. Ab ≥2 mm Niederschlag und gleichzeitigen Temperaturen von ≥17 °C können Ähreninfektionen durch die Ascosporen stattfinden. Beobachten Sie genau die Witterungsverhältnisse vor Ort. Unter feuchten Bedingungen zum Blühzeitraum sind die Voraussetzungen für eine Infektion günstig.

Bei infektionsgünstigen Wetterbedingungen ist in der Blüte auf Risikoschlägen bei Sorten insbesondere ab BSA-Einstufung 5 über eine Fungizidbehandlung zur Minderung des Mykotoxingehaltes zu entscheiden. Zu den Risikoschlägen zählen Flächen mit Vorfrucht Mais oder Winterweizen, nicht wendender Bodenbearbeitung, anfälliger Sorte sowie bei Maisvorfrucht in Verbindung mit dem Pflug. Der optimale Anwendungstermin gegen Ährenfusarium liegt zwischen 1 – 2 Tage vor und bis 3 Tage nach einem Niederschlagsereignis im BBCH 61 bis 69, bestenfalls zu BBCH 65.

 

Pflanzenschutz  Kartoffeln

- Blattlausbekämpfung in Pflanzkartoffeln zur Virusvermeidung

In den Pflanzkartoffelbeständen ist die Überwachung der Einwanderung der Blattläuse durch das Aufstellen von Gelbschalen und Kontrollen in den Pflanzenbeständen zu empfehlen. An den Winterwirten wurden vermehrt geflügelte Blattläuse beobachtet. Während des Frühjahrfluges ist es besonders wichtig, dass die Anzahl der Probestiche bzw. die Ansiedlung der Blattläuse in den Beständen verhindert wird, vor allem vor dem Hintergrund der Y-Virus-Problematik.

- Kartoffelkäfer

Die ersten Kartoffelkäfer sind in den aufgelaufenen Beständen anzutreffen.  Kontrollieren Sie Ihre Bestände! Wichtig für einen Erfolg bei der Kartoffelkäferbehandlung ist, dass die ersten beiden Larvenstadien behandelt werden. Nutzen Sie dafür das Prognosemodell SIMLEP welches unter www.isip.de zur Verfügung steht. Nach Eingabe des Zeitpunktes für den Fund des ersten Eigeleges wird das Auftreten von Jung- und Altlarven sowie die Perioden vorher, in denen mit dem Massenauftreten der Eigelege und Junglarven zu rechnen ist, berechnet. Um der Resistenzbildung vorzubeugen, wird unbedingt ein Wechsel der Wirkstoffe empfohlen.

Dr. Michael Kraatz

zurück zum Seitenanfang