17.11.2023

Nossener Fachgespräch Leguminosen 2023

© LfULG, Clara Göckeritz

Rund 50 Teilnehmer nahmen sich am 11.10.23 die Zeit um über Anbau und Verwertung von Körnerleguminosen zu diskutieren. Am Vormittag standen anbautechnische Fragen im Vordergrund, wohingegen zum Mittag verschiedene Verwertungsmöglichkeiten in den Fokus traten.

Aufgrund steigender Interesse an Leguminosen sowohl bei Landwirten, als auch Verarbeitern beschäftigt sich das Leguminosen-Netzwerk „LeguNet“ mit der Wertschöpfungskette großkörniger Körnerleguminosen. Ziel des Projektes ist heimischen Hülsenfrüchte wie Erbse, Ackerbohne, Lupine und Soja, sowie neuere Kulturen wie Kichererbsen und Linsen im ökologischen und konventionellen Anbau zu stärken und Vernetzung innerhalb der gesamten Wertschöpfungsketten aufzubauen.

Zuerst wurde der Fokus auf anbautechnische Fragen gelegt, wie dem richtigen Impfen bei Hülsenfrüchten. Entscheidend ist dabei das richtige Auftragen der Impfung, sodass Millionen lebende Rhizobien pro Samen zur Verfügung stehen. Wenn die Impfung fehlschlägt, erkennt man dies meist direkt an der Blattfarbe, welche gelblicher erscheint. Bei einer erfolgreichen Impfung färben sich aktive Knöllchen am Ender der Blüte rot. Des Weiteren wurden zwei Schädlinge, der Ackerbohnenkäfer und der Blattrandkäfer, genauer diskutiert.

Der Befallsdruck durch den Ackerbohnenkäfer steigt jährlich durch den Klimawandel, einer gestiegenen Anbaufläche, Verlust natürlicher Feinde und einer hohen Nachbaurate von über 50 %. Zufliegende Käfer haben dabei einen sehr hohen Einfluss auf Keimfähigkeit und Käferbefall, während mit ausgesäte Käfer nicht von Bedeutung sind. Eine gute Feldhygiene ist daher entscheidend um den Pilzbefall zu reduzieren. Auch Blattrandkäfer können durch ihre Fraßschäden an den Knöllchen den Pilzbefall fördern. Dies kann zu Ertragseinbußen bei den Nachfrüchten führen.

© Jacob

Gegen Mittag wurden Themen wie die Verwendung von Körnerleguminosen in Mischkulturen für Wertschöpfungsketten der menschlichen Ernährung und die Charakterisierung von Stärke heimischer Erbsensorten besprochen. Eine Erkenntnis daraus ist, dass der Stärkegehalt von Erbsen stärker von der Sorte, als von Umwelteinflüssen beeinflusst wird. Nicht nur in der Humanernährung, sondern auch in der Geflügelernährung können Körnerleguminosen zum Einsatz kommen. Entscheidend für die Auswahl welche Körnerleguminosen sinnvoll in der Geflügelfütterung sind, ist ihre Verdaulichkeit der essentiellen Aminosäuren, wie zum Beispiel Methionin und Cystein. Der begrenzende Faktor für den Einsatz von Körnerleguminosen in der Geflügelfütterung ist meist der geringe Gehalt schwefelhaltiger Aminosäuren, welcher jedoch durch entsprechenden Supplementierungen der Geflügelfütterung beigefügt werden kann. 

Die Veranstaltung gab Raum für Vernetzungen und Diskussionen auf verschiedenen Ebenen entlang der Wertschöpfungskette. Die Teilnehmerschafft zeigte eine bunte Mischung von Interessenten aus der Landwirtschaft, der Forschung, Multiplikatoren und weiteren Akteuren in dem Themenbereich der Körnerleguminosen. Es entwickelten sich Ansätze für zukünftige Zusammenarbeiten und zeigte wo die Interessen der Teilnehmer lag. Die Veranstaltung wird auch im kommenden Jahr wieder stattfinden und großkörnige Leguminosen fokussieren. 

Bei Interesse am Thema Leguminosen steht gern zur Verfügung:

Melissa Mitterhuber (LeguNet-Regionalmanagerin)

Telefon: 0352 426318921

E-Mail: melissa.mitterhuber@smekul.sachsen.de

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