Pflanzenschutz: Winterraps-Neuansaaten – Kontrollen auf Rapsschädlinge
Das LfULG rät
Pflanzenschutz:
In Winterraps-Neuansaaten rechtzeitig Kontrollen auf Rapsschädlinge durchführen
Ab Auflaufen der Rapsbestände sind intensive Kontrollen auf Rübsenblattwespe, Blattläuse, Kohlmotte und vor allem Rapserdfloh erforderlich. Bei letzterem muss zwischen Käferfraß am Blatt (Lochfraß) und dem Larvenfraß im Pflanzengewebe unterschieden werden. Mit Beginn der Rapsernte wurde zum Teil ein hoher Befall mit den Jungkäfern des Rapserdflohs im Erntegut festgestellt. Das sind die ersten Hinweise darauf, dass wieder mit einem hohen Populationsdruck für die kommende Aussaat zu rechnen ist und eine intensive Überwachung ab dem Auflaufen der Rapsbestände notwendig wird. Alle Maßnahmen und Bedingungen, die zu einem zügigen Auflaufen und zur schnellen Bestandesentwicklung beitragen, helfen die negativen Auswirkungen eines Rapserdfloh-Befalls zu kompensieren.
Somit sollte auch aus diesem Grund unbedingt der Fokus auf einer flachen Bodenbearbeitung liegen, allerdings erst ca. 5-7 Tage nach der Raps-Ernte, um dem Ausfallraps eine Chance zur Keimung zu geben und diesen nicht zu vergraben. Zusätzlich vermindert eine intensive Bearbeitung des Ausfallrapses den stetigen Schädlingszuflug auf benachbarte frisch gedrillte Raps-Flächen.
Zur Überwachung des Rapserdflohs sollten mit dem Auflauf des Rapses die Bonituren an den Pflanzen auf Lochfraß durch den Rapserdfloh und das Aufstellen der Gelbschalen erfolgen. Empfohlen wird, diese mindestens 2mal wöchentlich zu kotrollieren. Die Gelbschalen sind ca. 20 m von Feldrand entfernt und wenn möglich an der Schlagseite zu einem Vorjahresraps aufzustellen. Es ist darauf zu achten, dass immer genügend Wasser (mit ein paar Tropfen Spülmittel zur Oberflächenentspannung) für eine gute Fängigkeit in der Gelbschale vorhanden ist. Zum Schutz der Insekten sind Gelbschalengitter zu verwenden.
Bekämpfungsmaßnahmen sind unbedingt erst nach dem Erreichen der Bekämpfungsrichtwerte und mit voller Aufwandmenge durchzuführen. Nur mit dem Verzicht auf unnötige Anwendungen kann einer weiteren Resistenzausbreitung vorgebeugt werden.
Bekämpfungsrichtwerte für tierische Schaderreger im Raps im Herbst:
Schaderreger |
Termin/ Stadium |
Bekämpfungsrichtwert |
Rapserdfloh |
BBCH 10 – 13 |
im Bestand >10 % Lochfraß am Blatt |
ab BBCH 14 |
>50 – 75 Käfer/ Gelbschale innerhalb 3 Wochen |
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bis Vegetationsbeginn |
3 – 5 Larven / Pflanze |
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Rübsenblattwespe |
Herbst |
1 Larve/Pflanze |
Erdraupen |
Herbst |
4 Larven/m² |
Dr. Michael Kraatz, LfULG