20.08.2025

Pflanzenbau: Mit Tiefendüngung der Trockenheit trotzen

Mit Tiefendüngung der Trockenheit trotzen

Die mit dem Erntegut abgefahrenen Nährstoffe müssen durch die Ausbringung von mineralischen und/oder organischen Düngemitteln wieder ersetzt werden. Besonders in viehlosen Betrieben ist der effiziente Einsatz der zugekauften Mineraldünger von hoher wirtschaftlicher Bedeutung.

Frühjahrstrockenheit und eine vielerorts früher einsetzende Vegetation haben zur Folge, dass die Bodenwasservorräte in der Krume schon frühzeitig stark in Anspruch genommen werden. Die obere Bodenschicht ist so zur Zeit des höchsten Bedarfs (Ende April bis Ende Mai) oft trocken und gute Bedingungen für die Aufnahme von Phosphor sind nicht gegeben. Außerdem bewirkt die Trockenheit, dass oben aufgestreuter Dünger kaum gelöst bzw. nur schlecht am Boden gebunden wird und somit nicht richtig zur Wirkung kommen kann.

Zur Trockenheit kommt häufig noch die geringere Intensität der Bodenbearbeitung hinzu. In Betrieben mit konservierender Bodenbearbeitung (Mulch-, Direktsaat) kann die Bodenschicht unterhalb von 20 cm aus Nährstoffsicht verarmen. Die Nährstoffe, besonders Phosphor, reichern sich in den oberen 10-15 cm des Bodens an. Dies zeigen auch die Ergebnisse der Bodenbeprobung (Frühjahr 2025) im langjährigen Bodenbearbeitungsversuch der Südzucker AG in Lüttewitz. In der Direktsaatvariante betrug der PCAL-Gehalt 7,25 mg/100 g in 0-15 cm Tiefe (Gehaltsklasse C), der Gehalt in 15-30 cm dagegen lag bei 4,2 mg PCAL/100 g (Gehaltsklasse B). Dagegen lagen die Gehalte in der Pflugvariante bei 5,65 mg PCAL/100g in 0-15 cm Tiefe bzw. bei 7,05 mg PCAL/100 g bei 15-30 cm Tiefe (beides Gehaltsklasse C); diese Verteilung führt zu einer besseren P-Verfügbarkeit auch bei Austrocknung der oberen Schicht.

Mit einer Tiefendüngung, bei der der Dünger mittels Düngeschar am Grubber in einer Tiefe von 25-30 cm ausgebracht wird, kann einer Verarmung der tieferen Bodenschicht bei konservierender Bodenbearbeitung entgegengewirkt und die Versorgung der Pflanzen in Trockenperioden abgesichert werden.

Im Projekt »Landwirtschaftlicher Gewässerschutz« wurden dazu im Landkreis Leipzig in diesem Jahr zwei Praxisdemonstrationen mit Grubbern zur Tiefendüngung angelegt und untersucht. Die Ergebnisse finden Sie nach der Auswertung auf der Internetseite des LfULG (https://lsnq.de/rS).

Autorin: Corina Sinkwitz, AgUmenda GmbH

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