Nichtchemische Unkrautbekämpfung auf dauerhaft konservierend bestellten Ackerflächen

Laufzeit: 05/2014 – 04/2016

Projektlaufzeit:

05/2014 – 04/2016

Projektziele:

Der Herbizideinsatz in der Landwirtschaft soll reduziert werden (NAP zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln). Neben mechanischen und thermischen Verfahren können dabei Wirkungen der Bodenbearbeitung, der Fruchtfolge und des gezielten Anbaus von Zwischenfrüchten bzw. Untersaaten sowie von Transfermulch genutzt werden.

Im Rahmen des Projektes sollten schwerpunktmäßig sowohl auf konventionell, als auch auf ökologisch konservierend bestellten Flächen Strategien der nichtchemischen Unkrautregulierung entwickelt werden.

Projektergebnisse:

  • Der Verzicht auf wendende Bodenbearbeitung fördert den Unkrautdruck in der Folgekultur. Dies macht es erforderlich, die Fruchtfolge auch nach Aspekten der Unkrautunterdrückung zu planen.
  • Mit der gezielten Auswahl von Zwischenfrüchten bzw. Untersaaten kann die Verunkrautung der Folge-/Hauptkultur mit dem Effekt eines geringeren Herbizideinsatzes im Rahmen pflugloser Bodenbearbeitung gesenkt werden. Weidelgras als Mischungspartner in den Zwischenfüchten kann zu Durchwuchsproblemen in der Folgefrucht führen. Aus diesem Grund sollte auf den Anbau von Zwischenfruchtmischungen mit Weidelgras verzichtet werden.
  • Rollstriegel sind geeignet, auf Flächen mit Mulchauflagen Unkräuter zu regulieren, da die Mulchauflagen nicht »zusammengeharkt« werden. Sie sind in ihrer Wirkung stärker vom Bodenzustand abhängig als Hackstriegel, können auf verkrusteten Böden und bei größeren Unkräutern weniger stark regulieren als der Hackstriegel. Hier sind in weiteren Untersuchungen spezielle Werkzeuge zu testen (z. B. Rotary hoe).
  • Bei dauerhafter Direktsaat kann mit abfrierenden Untersaaten der Unkrautbesatz im Raps reduziert werden, sofern kein oder nur geringer Durchwuchs der Vorfrucht (hier Wintergerste) auftritt. In entsprechenden Fruchtfolgekonstellationen (z. B. Raps nach Sommergetreide) kann so auch bei Direktsaat ein Herbizidverzicht möglich sein.
  • Der Einsatz eines GPS-gesteuerten Verschieberahmens zur Führung von Hackrahmen in weitreihigen Kulturen bringt Vorteile, wenn das gesamte System von Aussaat bis zur Pflege aufeinander abgestimmt ist und cm-genau exakt arbeitet. Die Anforderungen an das Bedienpersonal sind höher als bei manuell gesteuerten Hacken. In der Einführung des Systems ist mit erhöhtem Arbeitsaufwand zu rechnen.
  • Die herbizidfreie Regulation von Ackerkratzdisteln muss, sofern kein mehrschnittiger Ackerfutterbau erfolgt, im Zusammenspiel von Bodenbearbeitung und mechanischer Bekämpfung erfolgen. In dem Kontext kann der Distelschneider »Combcut« die Bekämpfung wirkungsvoll unterstützen.
  • Mit Futterleguminosenschnittgut als Transfermulch kann im ökologischen Kartoffelanbau eine Nährstoffversorgung der Kartoffeln mit N, verbunden mit der Unterdrückung von Samenunkräutern, dem Schutz von Bodenwasser vor Verdunstung und des Bodens vor Wassererosion sichergestelt werden.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 79: Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau

Ulf Jäckel

Telefon: 0352 42631-8900

E-Mail: ulf.jaeckel@smekul.sachsen.de

Webseite: https://www.lfulg.sachsen.de/

Abschlussbericht

Schriftenreihe, Heft 1/2017 – Nichtchemische Unkrautbekämpfung
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