03.07.2025

Pflanzenschutz: Kartoffeln - Krautfäule, Alternaria; Zuckerrüben – Blattkrankheiten; Vorratsschutz – Reinigung Getreidelager

Das LfULG rät

Pflanzenschutz:

Kartoffeln  auf  Krautfäule und Alternaria achten

Krautfäule (Phytophthora infestans) wurde ab Ende Juni in den Beständen festgestellt. Bei Phytophthorabefall sind keine systemischen Mittel einzusetzen. Um eine Ausbreitung im Bestand einzudämmen ist bei festgestelltem Befall eine sofortige Stoppspritzung notwendig. Empfohlen werden in diesem Fall Tankmischungen mit Cymoxanil-haltigen Produkten und einem sporizidem Partner, wie z. B. Ranman Top, Shirlan, Carneol, Terminus oder Nando 500 SC (in vollen Aufwandmengen). Nach ca. 3 – 4 Tagen ist für eine sichere Wirkung eine Wiederholung dieser Stoppspritzung anzuraten. Hierbei ist wieder auf einen Wechsel der Mittel zu achten, um den Mindestspritzabstand laut Zulassung einzuhalten.

Die Spritzabstände der Folgebehandlungen sind unter Berücksichtigung des aktuellen regionalen Infektionsdruckes sowie weiterer schlagspezifischer Bedingungen, wie z. B. Krautwachstum, Sortenanfälligkeit, örtliche Niederschlagsmenge und Mittelwahl individuell für den Schlag anzupassen. Als wertvolle Entscheidungshilfe dient auch unter www.isip.de das wetterbasierte Prognosemodells SIMPHYT3, mit dem sich aus der Berechnung des aktuellen schlagspezifischen  Infektionsdruck mittlere Spritzabstände ableiten lassen. Nutzen Sie auch die Informationen zu den Befallserhebungen unter www.isip.de.

Neben Krautfäule ist auch weiterhin auf Alternariabefall zu achten, der in den letzten Wochen durch Stressphasen, wie z. B. hohe Temperaturen, langanhaltende Trockenheit und nachfolgenden Niederschlägen gefördert wurde. 

Zuckerrüben – weiter auf Blattkrankheiten achten

Die Witterungsbedingungen waren verbreitet günstig für Infektionen durch Cercospora. Erstauftreten mit Cercospora-Blattflecken wurde Anfang Juli festgestellt. Es bleibt wichtig, die eigenen Rübenflächen regelmäßig zu bonitieren und zu handeln sobald der aktuelle Bekämpfungsrichtwert pro Fläche erreicht ist. Bis 31.7. gilt noch der Bekämpfungsrichtwert von 5 % befallenen Blättern. Zur Unterstützung der Entscheidungsfindung beim Fungizideinsatz empfehlen wir das  Cercospora-Prognosemodell unter www.isip.de.

Vorratsschutz  rechtzeitige Reinigung der Getreidelager

In Vorbereitung der Einlagerung der neuen Ernte ist rechtzeitig mit der Reinigung der Lagerräume und Fördertechnik zu beginnen. Schädlinge wie Kornkäfer, Getreideplattkäfer, Reismehlkäfer, Getreidemotten und Milben nutzen verbliebene Körner und Staubansammlungen in Ritzen und Lüftungskanälen als Versteck und Verbreitungsort. Deshalb müssen Restgetreide und Staub mit Industriesaugern und Pressluft aus allen Spalten, Rohren und Belüftungssystemen entfernt werden. Eine gründliche Reinigung ist besonders wichtig, wenn zusätzlich die chemische Schädlingsbekämpfung durchgeführt werden soll. Für die Anwendung in leeren Lagerräumen sind K-Obiol EC 25 und Talisma EC zugelassen. Beachten Sie beim Einsatz der Mittel unbedingt die individuell angegebenen Einsatzempfehlungen und den Anwenderschutz. Eine alternative Methode zur chemischen Schädlingsbekämpfung ist der Einsatz von kieselgurhaltigem Pulver wie bspw. SilicoSec. Dieses Pulver wird mithilfe einer Kompressor- oder motorbetriebenen Stäubepistole in den Lagerraum eingebracht.

Dr. Michael Kraatz, LfULG

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