Einkommenslage (Erste Wertung)
Erste Einschätzungen der Wirtschaftlichkeitsentwicklung der sächsischen Test- und Auflagenbetriebe auf der Grundlage der BMEL-Jahresabschlüsse.
Die Wirtschaftlichkeit hat sich in den analysierten sächsischen Betrieben im Jahr 2021/22 gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert. Das Ordentliche Ergebnis zzgl. Personalaufwand stieg um 18 % bzw. um 6.100 EUR/Arbeitskraft. Es wurde ein Ergebnis in Höhe von 39.600 EUR/Arbeitskraft erreicht.
Der im Wirtschaftsjahr 2021/22 erzielte Wert ist der höchste der vergangenen 20 Jahre, was aber mit Blick auf die langjährige gesamtwirtschaftliche Kosten- und Lohnentwicklung wieder zu relativieren ist.
In der sächsischen Landwirtschaft fiel die Ernte 2021 durchschnittlich bis leicht unterdurchschnittlich aus. Das Jahr 2021/22 war durch sehr stark steigende Erzeuger- und Betriebsmittelpreise gekennzeichnet. Bereits 2021 waren steigende Preise vor allem für Getreide / Raps / Milch festzustellen. Dieser Trend wurde durch den Ukrainekrieg noch deutlich verstärkt. Vor allem auch der Milchpreis stieg in bisher unbekannte Höhen. Da das Kalenderjahr 2021 in den Auswertungsdaten überwiegt, werden die wirtschaftlichen Auswirkungen erst in den Jahresabschlüssen 2022/23 zu sehen sein.
Die ausgewerteten Buchführungsabschlüsse zeigen, dass die höheren Umsatzerlöse insgesamt und insbesondere die höheren Erlöse aus der Milchproduktion die Hauptursachen für die verbesserte wirtschaftliche Situation waren. Gleichfalls höhere Umsatzerlöse aus der Getreide- und Rapsproduktion und den Nebenbetrieben wirkten sich positiv auf die Gewinnentwicklung aus.
Demgegenüber erhöhten sich die Aufwendungen unter anderem für die Treib- und Schmierstoffe, den Futtermittelzukauf und für die Unterhaltung. Bei den Umsätzen für Schweinefleisch schlug sich der weitere Schweinepreisverfall deutlich reduzierend nieder. Weiterhin wirkten sich höhere Aufwendungen für Dünger und Pflanzenschutz negativ auf die Gewinnentwicklung aus.
Die wirtschaftliche Situation verbesserte sich 2021/22 in allen Betriebs- und Rechtsformen außer in Schweine haltenden, Gartenbau- und Öko-Betrieben.
Die Einkommenssteigerung fiel in den kleineren Betrieben (Natürliche Personen) mit plus 29 % deutlich höher aus als in den größeren Betrieben (Juristische Personen), die 17 % erreichten. Das wirtschaftliche Ergebnis war bei den Natürlichen Personen um knapp 5.500 EUR/Arbeitskraft höher als in den größeren Betrieben.
Der Ausblick auf die Ergebnisse des laufenden Abrechnungszeitraums – Kalenderjahr 2022 und laufendes Wirtschaftsjahr 2022/23 – ist optimistisch. Die Landwirtschaftsbetriebe brachten eine durchschnittliche Ernte im Jahr 2022 ein. Die Getreidepreise bewegen sich auf sehr hohem Niveau. Infolge einer guten Rapsernte sanken die Rapspreise im Jahresverlauf, liegen momentan aber weiterhin deutlich über den Vorjahreswerten. Die Milcherzeuger können zu Milchpreisen in bisher unbekannten Höhen vermarkten.
Aus einem tiefen Preis-Tal kommend, verbessert der verzögerte Erzeugerpreisanstieg bei Schweinefleisch und Ferkeln die wirtschaftliche Situation der schweinehaltenden Betriebe. Ein massiver Anstieg der Betriebsmittelpreise, insbesondere für Düngemittel, Energie und Futtermittel bremst die positive Entwicklung auf der Einnahmeseite in Teilen aus. Für alle Landwirtschaftsbetriebe, insbesondere für die milchviehhaltenden Betriebe ist im Durchschnitt eine deutliche Verbesserung ihrer Ergebnisse zu erwarten.
- Bericht zur Ersten Wertung 2021/22 (*.pdf, 1,94 MB) barrierefrei
Die Wirtschaftlichkeit hat sich in den analysierten sächsischen Betrieben im Jahr 2020/21 gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert. Das Ordentliche Ergebnis zzgl. Personalaufwand stieg um knapp 11 % bzw. um 3.200 EUR/Arbeitskraft.
Es wurde ein Ergebnis in Höhe von 33.800 EUR/Arbeitskraft erreicht, 2019/20 waren es 30.600 EUR/Arbeitskraft.
In der sächsischen Landwirtschaft fiel die Ernte 2020 ertragreicher aus als die Vorjahresernte. Die Getreidepreise verblieben auf Vorjahresniveau, die Rapspreise zogen an. Das Wirtschaftsjahr 2020/21 war zudem geprägt von einem bis zur Jahresmitte 2020 fallenden Milchpreis, der im Anschluss wieder anstieg.
Die ausgewerteten Buchführungsabschlüsse zeigen, dass die höheren Umsatzerlöse insgesamt und insbesondere die höheren Erlöse aus der Getreide- und Ölsaatenproduktion die Hauptursachen für die verbesserte wirtschaftliche Situation waren. Der Anstieg der Getreide-und Rapserträge, sowie die höheren Rapspreise generierten hauptsächlich das deutlich Mehr an Umsatzerlösen. Gleichfalls höhere Umsatzerlöse aus Nebenbetrieben sowie geringere Aufwendungen für die Unterhaltung, für Treib- und Schmierstoffe bzw. für den Pflanzenschutz wirkten sich positiv auf die Gewinnentwicklung aus.
Die wirtschaftliche Situation verbesserte sich 2020/21 in allen Betriebsformen außer in Schweine haltenden Betrieben.
Der Ausblick auf die Ergebnisse des laufenden Abrechnungszeitraums (Kalenderjahr 2021 und laufendes Wirtschaftsjahr 2021/22) ist optimistisch. Die Landwirtschaftsbetriebe brachten im Jahr 2021 eine durchschnittliche Ernte ein. Die Getreidepreise ziehen deutlich an und die Rapspreise erreichen unbekannte Höhen. Die Milcherzeuger können zu höheren Milchpreisen vermarkten. Für alle Landwirtschaftsbetriebe - mit Ausnahme der spezialisierten Schweinehalter - ist trotz erheblich gestiegener Betriebsmittelpreise im Durchschnitt eine deutliche Verbesserung ihrer Ergebnisse zu erwarten. Es wurde ein Plus in Höhe von 17 % kalkuliert.
Für Schweineerzeuger ist die wirtschaftliche Situation aufgrund anhaltender ruinöser Preise bei Schweinefleisch und Ferkeln existenzbedrohend. Diese Betriebe werden erhebliche Verluste erleiden.
Die Wirtschaftlichkeit hat sich in den analysierten sächsischen Betrieben im Jahr 2019/20 gegenüber dem Vorjahr verbessert. Das Ordentliche Ergebnis zzgl. Personalaufwand stieg um 5 % bzw. um über 1.400 EUR/Arbeitskraft. Es wurde ein Ergebnis in Höhe von 30.500 EUR/Arbeitskraft erreicht, 2018/19 waren es 29.100 EUR/Arbeitskraft.
In der sächsischen Landwirtschaft fiel die Ernte 2019 ertragreicher aus als im Dürrejahr 2018. Die Getreidepreise verblieben trotz unveränderter Versorgungslage im Jahresvergleich nicht auf dem Vorjahresniveau und gingen zurück. Das Wirtschaftsjahr 2019/20 war zudem geprägt von einem fallenden Milchpreis.
Die ausgewerteten Buchführungsabschlüsse zeigen, dass die Hauptursachen für die verbesserte wirtschaftliche Situation zum einen Bestandserhöhungen und zum anderen die höheren Umsatzerlöse aus der Schweine- und Getreideproduktion waren. Der Anstieg der Getreideerträge hat den Getreidepreisrückgang gut ausgeglichen und das hohe Schweinepreisniveau generierte deutlich höhere Umsatzerlöse. Demgegenüber wirkten höhere Materialaufwendungen, insbesondere für Futtermittel und Dünger, geringe Umsatzerlöse für Öl- und Hülsenfrüchte sowie Milch und Rindfleisch und höhere Aufwendungen für Personal, Unterhaltung und Abschreibungen Gewinn mindernd.
Die wirtschaftliche Situation verbesserte sich 2019/20 in allen Betriebsformen außer im Futterbau.
Der Ausblick auf die Ergebnisse des laufenden Abrechnungszeitraums (Kalenderjahr 2020 und laufendes Wirtschaftsjahr 2020/21) ist durchwachsen. Die Landwirtschaftsbetriebe brachten im Jahr 2020 eine durchschnittliche Ernte ein. Die Getreide- und Rapspreise zogen an. Die Milcherzeuger mussten demgegenüber zu schwächelnden Milchpreisen vermarkten. Für Schweineerzeuger ist momentan die wirtschaftliche Situation aufgrund deutlicher Erzeugerpreiseinbrüche äußerst schwierig. Für alle Landwirtschaftsbetriebe ist im Durchschnitt eine Stagnation ihres Ergebnisses im Vergleich zum Vorjahr zu erwarten. Es wurde eine Verringerung um 1 % kalkuliert.