31.07.2025

Pflanzenschutz: Raps - Weißstängeligkeit; Zuckerrüben; Feldmäuse

Das LfULG rät

Raps  Maßnahmen zur Befallsminderung der Weißstängeligkeit

Regional wurde in diesem Jahr in den Rapsbeständen Befall mit der Sclerotinia-Weißstängeligkeit festgestellt. In den betroffenen Gebieten besteht die Möglichkeit, mit dem biologischen Präparat Contans WG das Infektionspotential im Boden zu vermindern. Neben den im Stängel gebildeten Dauerfruchtkörpern (Sklerotien) des Schadpilzes können auch viele Sklerotien außen am Stängel oder in den Seitentriebachseln anhaften. Diese Fruchtkörper werden beim Drusch zerschlagen, liegen dann auf dem Boden auf und können im Boden bis zu 10 Jahren und mehr keimfähig bleiben. Sie bilden  damit die Grundlage für kommende Infektionen in der Rapsfruchtfolge.

Contans WG enthält Sporen des Bodenpilzes Coniothyrium minitans, welcher die Sklerotien im Boden parasitiert und zersetzt, wodurch eine nachhaltige Reduzierung des Sklerotienvorrates erreicht werden kann. Eine einmalige Anwendung von Contans WG in der Fruchtfolge reicht nicht aus, da die verbleibende Restverseuchung an Sklerotien noch genügend Infektionspotential liefert. Die befallsmindernde Wirkung von Contans WG muss demzufolge langfristig betrachtet werden, als eine Möglichkeit in einer Region, Befallsflächen zu sanieren und damit die Befallsgefährdung zu senken. Neben Contans WG sind als weitere Präparate zur biologischen Bekämpfung Polyversum und Serenade ASO zugelassen.

Hinweise zum Pflanzenschutz in Zuckerrüben

Die feucht-warme Witterung der letzten Tage hat in Zuckerrüben die Ausbreitung von Blattkrankheiten wie Cercospora gefördert. Intensive und kontinuierliche Bestandeskontrollen sind auf den Zuckerrübenflächen wichtig. Eine Behandlung zur Absicherung des Ertrags- und Qualitätsniveaus wird empfohlen, wenn Befallshäufigkeiten von 15 % befallener Blätter (Cercospora, Echter Mehltau, Rost, Ramularia - Bekämpfungsrichtwert bis Mitte August, danach 45 %) vorliegen.

Feldmäuse – vorbeugende Maßnahmen

Bislang hält sich der Feldmausbesatz noch in Grenzen. Zur Vorbeugung eines Befallsanstiegs sind gezielte Maßnahmen der Stoppel- und Bodenbearbeitung, soweit der Bodenzustand dies zulässt, zu nutzen. Ein zügiges Beseitigen von Pflanzenresten auf der Fläche entzieht den Feldmäusen die Nahrungsgrundlage. Neben den Ackerflächen sind auch die Rückzugsgebiete (Feldränder, Inseln von Windenergieanlagen usw.) auf Besatz zu kontrollieren. Eine Zuwanderung der Feldmäuse aus den Rückzugsgebieten, wie beispielsweise Feldränder oder Windkraftanlagen kann durch gepflügte Ackerrandstreifen erschwert werden. Empfohlen wird weiterhin das Aufstellen von Sitzstangen für Greifvögel als Teil des Feldmausmanagements zur Bekämpfungsunterstützung

Dr. Michael Kraatz, LfULG

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