Pflanzenschutz: Ausfallkulturen und Unkräutern auf Stoppel; Feldmäuse
Das LfULG rät
Pflanzenschutz:
Bekämpfung von Ausfallkulturen und Unkräutern auf der Stoppel und vorbeugende Maßnahmen gegen Feldmäuse
Nach der Ernte des Getreides ist eine Stoppelbearbeitung erforderlich, um Ernterückstände und Ausfallkulturen einzuarbeiten, Ungräser, schwerbekämpfbare Unkräuter sowie Wurzelunkräuter wie Quecke, Distel, Ackerwinde oder Ackerschachtelhalm zu bekämpfen. Ergänzend dazu wird durch die Bearbeitung der Stoppel die »grüne Brücke« für Krankheitserreger und virusübertragende Blattläuse unterbrochen. Ein- oder mehrmalige flache Bodenbearbeitungsmaßnahmen (2 – 3 cm) fördern das Auflaufen der Ausfallkultur. Die Rückverfestigung sichert eine schnelle Keimung der Samen.
Ausfallraps als Lichtkeimer darf keinesfalls tiefer in den Boden eingearbeitet werden. Er entwickelt dort eine Keimruhe und kann so in den Folgekulturen zum Problem werden. Hier fördert flaches Mulchen das Auflaufen der Ausfallrapssamen. Mit dem Striegel werden Strohmatten auseinandergerissen und verteilt. Besonders unter trockenen Bedingungen dient eine Rückverfestigung der Bewahrung der Keimfeuchte. Nach dem Auflaufen des Rapses (nach etwa 3 Wochen) erfolgen weitere Maßnahmen. Bevorzugt sollten mechanische Verfahren genutzt werden.
Auf den abgeernteten Flächen lässt sich auch der Feldmausbefall gut kontrollieren. Um einen Populationsanstieg zu verhindern, muss jetzt nach der Ernte vorbeugend gehandelt werden. Durch eine tiefe Bodenbearbeitung werden die Nester und die angelegten Vorratskammern zerstört. Je später der Bearbeitungszeitpunkt ist, desto wirkungsvoller ist diese Maßnahme. Eine zügige Strohbergung erschwert den Mäusen die Deckung vor den Greifvögeln. Direktsaaten sollten auf Befallsflächen vermieden werden. Wichtig sind Befallskontrollen auch auf den Rückzugsorten (Feld- und Waldränder, Grabenböschungen, Brachen und mehrjährige Kulturen).
Dr. Michael Kraatz, LfULG