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Ertragsausfallrisiko in Sachsen

Die Wasserversorgung für die landwirtschaftliche Pflanzenproduktion rückt in Sachsen vermehrt in den Fokus des öffentlichen Interesses. Folgen von lokalen bis landesweiten Trockenperioden sind partielle Ertragsausfälle bis hin zu Totalausfällen bei der Ernte. 

2015 zeigte die landesweite Trockenheit die Aktualität der Thematik, machte aber auch deutlich, wie heterogen die räumlichen Auswirkungen sind. Es zeigte sich, dass die bodenkundlichen Bedingungen einen starken Einfluss auf die Höhe der Ertragsausfälle haben. Standorte mit einer höheren Kapazität zur Bodenwasserspeicherung zeigten sich wesentlich widerständiger und kompensierten die Trockenperiode relativ gut.

Werden also Auswirkungen von Trockenheit auf die landwirtschaftliche Produktion an einem Standort bewertet, so müssen neben den klimatischen, auch die bodengebundenen Bedingungen betrachtet werden. Mit diesen Voraussetzungen wurde ein Indikator entwickelt, der die sächsischen Ackerbaustandorte hinsichtlich ihrer Anfälligkeit für Trockenheit und damit auch für Ertragsausfälle beurteilt. Im Ergebnis wird Sachsen räumlich in unterschiedliche Risikoklassen für einen Ertragsausfall eingeteilt.

Für die Risikobewertung wird  die Klimatische Wasserbilanz vom Vegetationsbeginn bis Ende Juni (KWBVJ) mit der nutzbaren Feldkapazität des effektiven Wurzelraumes (nFKWe) zueinander ins Verhältnis gesetzt. Dabei wird bei einer positiven KWBVJ kein Bodenwasser benötigt, bei einer negativen KWBVJ wird gespeichertes Bodenwasser verbraucht. Als Datengrundlage wird folgendes verwendet:

  • die nutzbare Feldkapazität im durchwurzelbaren Raum (nFKWe) im Maßstab 1:50.000 und
  • die KWB von Vegetationsbeginn bis Juni im 1x1 km Rasterformat.

Das Ergebnis zeigt an ob und welcher Anteil des im Boden gespeicherte Wasser potentiell (!) für die Deckung des KWBVJ benötigt wird. Dabei werden einige Annahmen unterstellt, so dass die berechneten „Verbrauchswerte“ nur eine Tendenz und nicht den permanenten Zustand auf einen bestimmten Standort anzeigen können. Die nachfolgenden Annahmen und Einschränkungen sind zu beachten.

  • Zu Beginn der Vegetationszeit wird von einem vollständig aufgefüllten Bodenwasserspeicher ausgegangen.
  • Der Grundwassereinfluss wird im Ansatz nicht berücksichtigt.
  • Die KWB liegt überwiegend über dem realen Wasserverbrauch und suggeriert daher höhere Wasserbedarfe. 
  • Die klimatischen Bedingungen eines Einzeljahres können sich völlig von den durchschnittlichen Bedingungen der verwendeten Referenzperiode unterscheiden.

Nähere Informationen zur Herleitung, Annahmen und Validierung können aus dem "Fachbeitrag: Ertragsausfallrisiko in Sachsen - 2016" entnommen werden, der auf der Seite zum Download steht. 

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