Digitalisierung im Pflanzenbau II
Laufzeit: 01/2023 - 12/2024
Projektziele:
Wissenstransfer und Demonstrationen der Chancen von Landwirtschaft 4.0 als Baustein der Agrarwende und einer nachhaltigeren Landwirtschaft. Im Fokus stand der Wissenstransfer gewonnener Erkenntnisse Demonstrationen zur Digitalisierung im Pflanzenbau. Diese soll die sächsische Landwirtschaft bei ihrer Transformation zur mehr Nachhaltigkeit durch eine Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes und durch eine Verringerung der Nährstoffeinträge unterstützen. Die Praxistauglichkeit der Technologien und Sensoren für die Landwirte sowie die Auswirkungen auf Acker- und Pflanzenbau wurden hierbei in verschiedenen Bildungs- und Informationsangebote für die landwirtschaftliche Praxis sowie die interessierte Öffentlichkeit dargestellt und sollen einen Beitrag zu einer stärkeren Akzeptanz dieser Technologien leisten.
Grundzüge der Digitalisierung im Pflanzenbau sind dabei bereits in einem vorherigen Projekt erprobt und etabliert worden. Darauf aufbauend wurden Anwendung von digitalen Technologien zur PSM-Reduzierung (Smarte Hacke, Spot Spraying), zur Optimierung der Wirtschaftsdüngerausbringung und zur Klimaanpassung in der Landwirtschaft durch teilflächenspezifische Aussaat demonstriert. Dabei ging es insbesondere um die Integration neuer digitaler Lösungen in praxisrelevante pflanzenbauliche Verfahren.
Projektergebnisse:
- Die Digitalisierung kann einen Beitrag zu umweltschonendem Pflanzenschutz leisten, aber die Untersuchungen zeigen, dass die Technischen Anforderungen an Mitarbeiter und Prozesse mit stetig wachsen. Zusätzliche Schritte müssen in Prozesse integriert werden, die insbesondere bei der Ersteinrichtung zu deutlich höherem Aufwand führen können.
- Fortbildung- und Weiterbildung, sowie geschultes Fachpersonal in der Branche sind essenziell.
- Systemupdates können zu deutlichen Verbesserungen bei der Bedienung und Genauigkeiten von digitalen Technologien führen.
- Digitalisierung beinhaltet Automatisierung und setzt Standardisierung voraus. Ein händisches Umwandeln von Formaten führt zu Verzögerung, insbesondere wenn die Umwandlung durch Dritte erfolgen muss.
- Nicht jedes Technikversprechen wird auch gehalten. Erfahrungen aus den Projekten zeigten, dass zum Teil Funktionen versprochen werden, die erst später oder gar nicht zur Verfügung stehen. Beispielhaft ist die Verfügbarkeit von Schnittstellen, bzw. Datenformaten zu nennen.
- Der Technik-Support der Hersteller ist umso wichtiger je anspruchsvoller die Technik ist. Insbesondere in der Einführungsphase zeigte sich, dass ein ordentlicher Support durch den Hersteller notwendig ist, um die Systeme in Betrieb nehmen zu können. Die Qualität des Supportes unterschied sich zwischen den Herstellern.
- Selbst nach erfolgreicher Einführung eines digitalen Prozesses ist dieser weiter kritisch zu begleiten. (So zeigten sich beim Spot Spraying unerwartete Effekte während der Applikation aufgrund einer Softwareanpassung durch den Hersteller. Bei der Erprobung des NIRS Sensors wurden unterschiedliche Messergebnisse im zeitlichen Ablauf festgestellt.)
- Die Digitalisierung im Pflanzenbau setzt sich aus einzelne Prozessabläufe zusammen. Diese können einzeln oder im Verbund, vernetzt wirken.
- Datenerhebung während Arbeitsgängen in der Produktion macht Lebensmittelproduktion rückverfolgbar und transparent.
Kontakt
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 72: Pflanzenbau
Michael Schurig
Telefon: 035242 631-7223
E-Mail: Michael.Schurig@lfulg.sachsen.de
Webseite: https://www.lfulg.sachsen.de
