03.08.2023

Das Öko-Kompetenzzentrum bei der Langen Nacht der Wissenschaften

© Franzine Müller, LfULG

Im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums der Dresdner Langen Nacht der Wissenschaften am 30. Juni 2023 tauschte sich das Öko-Kompetenzzentrum mit einem Stand zum Thema »Wunderbare Welt der Leguminosen« mit neugierigen Besucherinnen und Besuchern aus. Aber wer oder was sind eigentlich Leguminosen? Und kann man sie essen? Ja! Sie schmecken sogar richtig gut. Was genau hinter dem Anbau und der Verarbeitung dieser Wunderpflanzen steckt, wurde an diesem Abend nicht nur erklärt und gezeigt, sondern auch gekostet.

Zur Langen Nacht der Wissenschaften öffnen Dresdner Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und wissenschaftsnahe Unternehmen ihre Häuser, Labore, Hörsäle und Archive für die Öffentlichkeit. In vielfältigen Vorträgen, Experimenten, Führungen, Ausstellungen und Filmen können die Besucherinnen und Besucher Naturwissenschaft und Technik, Forschung und Innovation, Kunst und Kultur ganz nah erleben.

Dresdner Lange Nacht der Wissenschaft: Wissenschaftsnacht Dresden (wissenschaftsnacht-dresden.de)

Wunderbare Welt der Leguminosen

So hatte sich auch das Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie zum Ziel gesetzt, interessierte Besucherinnen und Besucher über die wunderbare Welt der Leguminosen – besser bekannt als Hülsenfrüchte – aufzuklären.

Stefanie Pencs (Praxislabor Pflanzenvitalität) und Kerstin Großner (Praxislabor Wasserschutz) informierten an ihrem Stand zum Anbau von Leguminosen und weshalb sie so wichtig für eine nachhaltige Landwirtschaft sind.

In Mitscherlich-Gefäßen versteckten sich verschiedene Pflanzen, wie Ackerlupine, Soja, Linse und Kichererbse – es durfte geraten werden, welche Leguminose sich hinter welcher Pflanze versteckt. In Wurzelkästen konnte man außerdem Luzerne und Klee betrachten und als Ganzpflanze, um die Knöllchen zu zeigen, auch Lupine und Soja. Die bunte Vielfalt der Stangenbohnen, Buschbohnen und weiterer Leguminosen durfte außerdem durch das mitgebrachte Saatgut bestaunt werden.

Wer danach immer noch nicht genug hatte, durfte außerdem zum Stand von Franzine Müller (Praxislabor Verarbeitung & Qualität) kommen und zum Naschen übergehen. Bei einem kleinen Quiz durfte geraten werden, welche Leguminose sich hinter welchem verarbeiteten Produkt versteckt. Zur Auswahl standen Chips, Reiswaffeln, Kerne und ein Legu-Drink, welche aus Erbse, Linse, Soja und Kichererbse zu leckeren Produkten verarbeitet wurden.

Trotz der regnerischen und stürmischen Wetterlage war die »lange Legu-Nacht« ein erfolgreicher Abend voll von spannenden Gesprächen und neuen Erkenntnissen. Und wer weiß - vielleicht wächst in dem ein oder anderen Garten neben den allseits bekannten Stangenbohnen bald auch Lupine und statt der Kuh-Milch kommt der Erbsen-Drink in den Kaffee?

 

Leguminosen in der Landwirtschaft

Leguminosen sind nicht nur eine wichtige Proteinquelle in der Tierernährung, sondern stellen auch in der menschlichen Ernährung eine eiweißreiche pflanzliche Alternative zu tierischen Produkten dar. Heimische Hülsenfrüchte wie Erbsen, Ackerbohnen, Lupinen, Soja und Co. sind zudem nachhaltig und gentechnikfrei.

Sie sind ein wichtiger Baustein nachhaltiger Landwirtschaft, denn sie durchwurzeln tief den Boden und schaffen somit ein gutes Bodengefüge, fördern die Bodenfruchtbarkeit und hinterlassen Stickstoff, der der Folgekultur zur Verfügung steht und die Menge an künstlichen Düngemittel reduziert.

Knöllchenbakterien (Rhizobien) besitzen eine außergewöhnliche Fähigkeit: sie binden elementaren Stickstoff aus der Luft und verwerten ihn. Mit ihrer Ansiedlung in Wurzelknöllchen gehen sie mit den Leguminosen eine Verbindung (Symbiose) ein, bei denen die Pflanze mit natürlichem Stickstoffdünger versorgt wird und im Gegenzug die Bakterien mit Zuckerverbindungen beliefern.

Leguminosen in der Humanernährung

Leguminosen sind dank ihrer Nährstoffzusammensetzung für eine ausgewogene Ernährung absolut empfehlenswert. Warum?

  • höchster Eiweißgehalt unter allen pflanzlichen Lebensmitteln (20-40 % Proteingehalt je nach Leguminose)
  • geringer Fettanteil
  • kalorienarm
  • wertvolle Ballaststoffe, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe

Sie sind also nicht nur lecker und von großem Vorteil für Umwelt und Klima, sondern bieten auch zahlreiche positive Effekte für die Gesundheit.

Leguminosen sind insbesondere in Kombination mit Getreide eine sehr gute pflanzliche Proteinquelle. Die Aminosäuren aus beiden Quellen ergänzen sich so, dass der menschliche Körper das Protein besser verwerten kann.

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