09.05.2023

2. Bio-Treff Verarbeitung & Qualität

Käse und Knacker auf Holzbrett
© Katharina Voigt, LfULG

Am 21.04.2023 trafen sich 15 Teilnehmende im LUZ in Nossen, um sich zum Thema hofnahe Fleischverarbeitung und -vermarktung auszutauschen. Mit dabei waren Akteure aus Landwirtschaft, Fleischverarbeitung, Direktvermarktung sowie Organisationen und Verbände wie AgiL Sachsen, der Bauernverband und Bioland.

Fragen, Antworten und ganz viel Vernetzung

Ziel der Veranstaltung waren vorrangig der Austausch der Teilnehmenden untereinander sowie die Betrachtung von Herausforderungen im betrieblichen Alltag. Mit folgenden Fragen im Gepäck erschienen die Teilnehmenden zum 2. Bio-Treff:

  • Wo und wie lassen andere sächsische Landwirtschaftsbetriebe ihre Tiere schlachten und verarbeiten?
  • Welche gesetzlichen Anforderungen muss ich bei der Verarbeitung von Fleisch und der Vermarktung beachten?
  • Wie vermarkten andere Betriebe ihre Produkte und welche Konzepte sind erfolgreich?
  • Wie schaffe ich es, erfolgreich Kunden anzusprechen?

Daher standen zwei Workshops zum Thema Fleischverarbeitung sowie der Vermarktung von regionalen und ökologischen Fleischprodukten im Vordergrund.

Die Veranstaltung startete mit einer Vorstellungsrunde und einer Suche-Biete-Aktion. Dabei konnten die Teilnehmenden anmerken, welche Fähigkeiten und Produkte sie zu bieten haben, welche Herausforderungen im Betrieb bestehen und für welche Themen sie nach Lösungen suchen. So konnten sich alle von Anfang an kennenlernen, sodass eine offene und kommunikative Stimmung entstand. Schnell kristallisierte sich heraus, welche Themen für die Teilnehmenden von besonderer Bedeutung waren.

Workshop 1: Zerlegen, Abpacken und Wurstherstellung

Im ersten Workshop stellte sich Enrico Höhne, Fleischer vom Gutshof Tamme bei Wilsdruff, den Fragen der Teilnehmenden. In seinem Betrieb bietet er für landwirtschaftliche Bio-Betriebe die Lohnschlachtung und -verarbeitung für Rinder, Schweine und Geflügel an.

Im Workshop waren besonders folgende Themen von Bedeutung:

  • Schlachtung: Organisation, Ablauf und Kommunikation mit dem Dienstleistungsbetrieb  
  • Teilmobile Schlachtung: Weniger Stress für die Tiere und Verbesserung der Fleischqualität
  • Bio-Fleischverarbeitung, Rezepturen und Warmfleischverarbeitung: Wie schafft man qualitativ hochwertige Produkte unter Einhaltung der EU-Öko-Verordnung?
  • Bio-Schlachtung im Lohn bei konventionellen Betrieben: siehe Praxisempfehlung »Checkliste für Bio-Landwirtschaftsbetriebe: Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung von Fleisch«
  • Lebensmittel- und Hygienerecht: An wen wende ich mich bei Fragestellungen? Was muss ich bei der Produktkennzeichnung beachten?

Workshop 2: Vermarktungsvielfalt - Regional und/oder Bio?

Nach einer Stärkung mit Kaffee, Brot und Wurst startete der zweite Workshop mit Matthias Schneider, Berater für Betriebsentwicklung (Denkwerkstatt Food) und Landwirt (Hereford Elbweiderind).

Matthias Schneider gab einen Einblick zum Aufbau sowie der Vermarktungswege seiner Marke Elbweiderind. Tipps für eine gelungene Kundenansprache sowie für den Aufbau einer eigenen (Regional-)Marke ergänzten seine Vorstellung. Dabei sollten die Teilnehmenden überlegen, inwiefern ihre Direktvermarktung gut läuft und in welchen Punkten es Optimierungsbedarf gibt.

Folgende Themen beschäftigten die Direktvermarkter und Direktvermarkterinnen am meisten:

  • Vor- und Nachteile von Vermarktungswegen wie Hofladen, Markstände, Gastronomie sowie die Vermarktung an den örtlichen Einzelhandel
  • Bedeutung des Aufbaus einer eigenen (Regional-)Marke: Verständnis für die Wertigkeit des eigenen Produktes bei den Kunden erzeugen
  • Möglichkeiten für die direkte Kundenansprache wie Kundenevents
  • Erfahrungen mit (Online-)Vermarktungskonzepten von externen Dienstleistern
  • Herausforderungen einer kostendeckenden Logistik
  • Erfahrungen mit Online-Marketing über Social Media

Wie geht es weiter?

Insgesamt gab es viel Zeit für Austausch und Vernetzung. Ein zweites Treffen wurde sich von den anwesenden Fleisch-Akteuren gewünscht, sodass ein kontinuierlicher Austausch und eine Weiterverfolgung der Themen möglich ist. Der nächste Termin wird voraussichtlich im Zeitraum von Mitte bis Ende September stattfinden.

Wenn Sie gerne an unserem nächsten Bio-Treff zum Thema Fleisch teilnehmen möchten, verfolgen Sie unserer Veranstaltungsveröffentlichungen oder melden Sie sich für unseren Öko-KPZ-Verteiler an.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

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