GNUT - Verbrennung

Projektlaufzeit: 06/2008 bis 04/2011

vollständiger Titel:
GNUT-Verbrennung: Optimierung der nachhaltigen Biomassebereitstellung von repräsentativen Dauergrünlandtypen für die thermische Verwertung

Projektlaufzeit:

 06/2008 - 04/2011

Projektziel:

Mit dem Vorhaben »GNUT-Verbrennung« sollten noch notwendige Kenntnisse für die Erschließung des energetischen Potenzials von naturschutzfachlich wertvollen Pflanzenbestandstypen des Dauergrünlandes mit dem Fokus auf die thermische Verwertung gewonnen werden.

Dazu wurden auf Grundlage eines bundesweiten, methodisch einheitlichen Feldversuchs mit jeweils vier verschiedenen Nutzungs- bzw. Pflegevarianten auf sechs naturschutzfachlich wertvollen Dauergrünland-Pflanzenbestandstypen erste Orientierungswerte zur Verbrennungseignung und thermischen Verwertung der anfallenden Biomasse ermittelt.

Die durchgeführten Bewirtschaftungs- und Verwertungsstrategien wurden ökologisch und ökonomisch anhand entsprechender Kriterien bewertet.

Projektergebnisse:

  • Ertragsdaten konnten aus allen drei Versuchsjahren der fünf Standorte und jeweils vier Varianten mit je vier Wiederholungen statistisch verrechnet werden. Alle getesteten Effekte (Grünlandtyp, Variante, Aufwuchs) sowie deren Interaktionen hatten einen hoch signifikanten Einfluss (p ≤ 0,001) auf den Trockenmasseertrag pro Jahr. Das Biomassepotenzial der Pflanzenbestandstypen reichte im Durchschnitt der drei Jahre von 2,3 t TM/ha auf der Streuwiese bis zu 15,4 t TM/ha auf der Rohrglanzgrasfläche. Varianten mit Düngung und/oder zweischnittige Varianten sind hinsichtlich des Ertrags zu bevorzugen. Allerdings rechtfertigen die Erträge der Kohldistel- und Streuwiese eine Zweischnittnutzung nicht.
  • Die Systemgrenze der berechneten Rohstoffherstellungskosten endet mit dem Heuballen auf dem Betrieb. Hierbei haben sich die 2-schnittigen Variante 1 des Rohrglanzgrases und Variante 2 des Groß-Seggenrieds als die kostengünstigsten Varianten erwiesen, deutlich beeinflusst durch die Höhe ihres Trockenmasseertrages. Für alle anderen Pflanzenbestandstypen zeigt sich die vierte Variante (Schnitt alle zwei Jahre) als die mit den jeweils geringsten Kosten pro t TM.
  • Für die Tierernährung ist keine der untersuchten Varianten uneingeschränkt geeignet. Am ehesten eignen sich die Aufwüchse der Goldhaferwiese aufgrund der relativ hohen Gehalte an Rohnährstoffen. Die ertragreichen Varianten weisen meist jedoch auch einen hohen Gehalt an Nährstoffen und Schwermetallen auf, die für die Verbrennung ungünstig sind, da sie Korrosion und Verschlackung sowie Emissionen fördern. Gerade Kalium beeinflusst auch den Ascheschmelzpunkt ungünstig, was zu einer Verschlechterung der Verbrennungseignung der gedüngten Varianten führt.
  • Der Praxisversuch, bei dem Glatthaferwiesen-Heu in einer Stroh-Feuerungsanlage lose verbrannt wurde, lässt die Schlussfolgerung zu, dass die emissionsrechtlich konforme Verbrennung von Heu in Kleinfeuerungsanlagen möglich ist, wenn eine weitere technologische Optimierung des Verbrennungsprozesses in Abhängigkeit vom jeweiligen speziellen Brennstoff erfolgt und eine effiziente Staubabscheidung nachgeschaltet wird.
  • Als Empfehlung wurden Varianten herausgearbeitet, die vordergründig die Erhaltung des Pflanzenbestandstyps gewährleisten und dabei auch gute ökonomische sowie Ertragsleistungen und eine gute Verbrennungseignung der Aufwüchse aufweisen.
  • Die realistische Quantifizierung der Biomassepotenziale des Grünlands in den Modellregionen ist stark abhängig von den verfügbaren Daten und ist bisher nur nach einer Methode in einer Modellregion umgesetzt. Frei zugängliche sowie Flächendaten ohne direkten Feldblockbezug sind für verlässliche Schätzungen des Biomassepotenzials von Grünlands nicht geeignet.

Abschlussbericht

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 75: Grünland, Weidetierhaltung

Dr. Gerhard Riehl

Telefon: 037439 742-21

Telefax: 037439 742-20

E-Mail: Gerhard.Riehl@smekul.sachsen.de

Webseite: https://www.lfulg.sachsen.de

Partner im Projekt

Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL, Projektleitung)

Deutscher Grünlandverband (DGV)

Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK-NI)

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)

Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V. (ATB)

Büro für Ökologie und Landschaftsplanung (SALIX)

Finanzierung

Förderkennzeichen: 22005808