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Kartoffeln

Konservierende Bodenbearbeitung in Verbindung mit Zwischenfruchtanbau sind die entscheidenden Maßnahmen zur Reduktion des Bodenabtrags von Kartoffelflächen. In Sachsen werden von den Betrieben zurzeit folgende Verfahren zum konservierenden Kartoffelanbau angewendet: 

Mulchlegen von Kartoffeln mit Herbstdammvorformung 
Mulchlegen von Kartoffeln in Frühjahrsdämme 
Mulchlegen von Kartoffeln in Frühjahrsdämme mit Beetentsteinung

Mulchlegen von Kartoffeln mit Herbstdammvorformung
Nach einer üblichen flachen Stoppelbearbeitung wird die Grundbodenbearbeitung mit einem Schwergrubber durchgeführt. Wichtiges Kriterium für die Wahl des Schwergrubbers sollte sein, dass damit Stallmist gut in den Boden eingearbeitet werden kann.
Im Anschluss daran erfolgt die Herbstdammvorformung mit einem Dammformgerät. Hierdurch wird ein geringer Klutenanteil (Frostgare) sowie eine rasche Abtrocknung und Erwärmung der Dämme im Frühjahr angestrebt.
Die Herbstdämme sollten mit Zwischenfrüchten begrünt werden. Hierzu eignen sich Kleinsämaschinen, die an das Dammformgerät angebaut werden können. Nach der Verteilung des Saatgutes über die sich bildenden Dämme wird das Saatgut an den Flanken der Dämme angedrückt.
Entscheidend für ein störungsfreies Mulchlegen von Kartoffeln im Frühjahr ist eine rechtzeitige chemische Abtötung nichtabfrierender Zwischenfrüchte.


Abb. 2: Zwischenfrucht vor Kartoffeln


Abb. 3: Kartoffelbestand nach Mulchlegen

Mulchlegen von Kartoffeln in Frühjahrsdämme
Nach Ernte der Vorfrucht (z. B. Getreide) wird eine Stoppelbearbeitung durchgeführt. Hierdurch wird, z. B. bei Stallmistausbringung auf die Stoppel der Vorfrucht, gleichzeitig das Einmischen von organischen Düngern in den Boden erreicht. I. d. R. werden hierfür bis zu zwei 15 cm tiefe Bearbeitungsgänge mit einer Scheibenegge, einem Grubber oder einer Grubber-Scheibeneggenkombination durchgeführt. Im Anschluss daran erfolgt eine Zwischenfruchtaussaat (z.B. mit einem Schneckenkornstreuer oder Scheibenschar-Sägerät).
Im Frühjahr (April) müssen dann die winterharten Zwischenfrüchte abgetötet werden. Dies kann mechanisch oder aber mit einem glyphosathaltigen Herbizid erfolgen. Die Glyphosatbehandlung sollte nur bei warmem und wüchsigem Wetter erfolgen, um eine optimale Wirkung bei aufgewachsenen Unkräutern, Ungräsern bzw. nicht abgestorbenen Zwischenfrüchten zu erzielen. Nach etwa 10 bis 12 Tagen Einwirkzeit erfolgt die Grundbodenbearbeitung mit bis zu zwei Bearbeitungsgängen z. B. mit einem Schwergrubber in 20 bis 25 cm Tiefe. Danach erfolgt die Dammformung und das Legen der Kartoffeln.

Mulchlegen von Kartoffeln in Frühjahrsdämme mit Beetentsteinung
Dieses Verfahren unterscheidet sich bis einschließlich der Grundbodenbearbeitung nicht von dem normalen Verfahren des Mulchlegens von Kartoffeln in Frühjahrsdämme. Nach der Grundbodenbearbeitung werden 1,50 m breite  Dämme mit einem Beetformer geformt und mit einem Entsteiner abgesiebt. Dabei werden größere Steine abgesammelt und kleinere in die Furchen abgelegt. Im Anschluss daran erfolgt das Kartoffellegen in jeweils zwei Reihen pro Damm.
Nach Erfahrungen von sächsischen Landwirtschaftsbetrieben führt dieses Verfahren kaum noch zu Beschädigungen an den Kartoffeln. Außerdem unterscheidet sich die Erosion nicht von den anderen konservierenden Verfahren.   
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