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Frühlingskreuzkraut

Frühlingskreuzkraut © LfULG, Cornelia Miersch

Frühlingskreuzkraut auf dem Vormarsch

Frühlingskreuzkraut © LfULG, Schneider

Das Frühlingskreuzkraut (Senecio vernalis) ist eine krautige ein- bis überjährige Pflanze, die als Blätterrosetten überwintert. Sie erreicht 10 bis manchmal 50 cm Wuchshöhe. Die Blätter am Stängel sind wechselständig, nicht stachelig, buchtig-fiederspaltig. Die Sprossachse kann einstängelig bleiben und nur einen Blütenkopf tragen, oft teilt sie sich aber auch vielfach. Die gelben margeritenartigen Blüten können bereits im zeitigen Frühjahr erscheinen. Die Blüten haben einreihig angeordnete Hüllblätter sowie kurze zungenförmige Blüten. 

Gifte

Kreuzkräuter enthalten Pyrrolizidinalkaloide (PAs). Diese sind für Menschen und Tiere gesundheitsschädlich, denn sie reichern sich in der Leber an. Alle Pflanzenteile sind giftig, die höchste Konzentration wird in der Blüte erreicht.

Eine Aufnahme durch den Menschen ist durch das Miternten als Beikraut, in Blattsalaten, Gewürzen, Kräutertees und Wildkräutern möglich. Auch in Nahrungsergänzungsmitteln und durch die Pollen im Honig kann es zur Aufnahme durch den Menschen kommen.

Besonders empfindlich sind Pferde, Rinder, Ziegen. Schafe (außer Lämmer) sind weniger empfindlich. Bei Aufnahme weniger Milligramm PAs über einen längeren Zeitraum kann es zu schweren Vergiftungen bei Pferden und Rindern durch Leberschädigung kommen.

Aufgrund der bislang mangelhaften Datenlage gibt es noch keine gesetzlich festgelegten Höchstwerte.

Das Frühlingskreuzkraut wird erst bei einem massenhaften Auftreten zum Problem. Es ist bevorzugt auf Weg- und Straßenrändern sowie extensiven Flächen, wie Ackerbrachen und Feldrändern zu finden
 

Abbau durch Trocknen und Silieren

Die Pyrrolizidinalkaloide bauen sich während des Trocknungsprozesses kaum ab. Auch während der enzymatisch bedingten Silierung verringert sich der Gehalt an PAs nur geringfügig. Jedoch geht bei diesen Prozessen der bittere Geschmack des Kreuzkrautes verloren, so dass die Tiere es beim Fressen nicht selektieren können. Das Gift bleibt in Heu und Silage erhalten.

Stark mit Kreuzkräutern befallene Flächen sind zur Futternutzung nicht geeignet. Futter, Silage bzw. Heu von diesen Flächen darf nicht in Verkehr gebracht werden. Es darf auch nicht an zur Lebensmittel-Gewinnung dienende Tiere verfüttert werden.

Vorbeugung und Bekämpfung

Jeder Flächeneigentümer trägt für seine Flächen Verantwortung. Vor allem sollte das Aussamen und damit die Verbreitung auf benachbarte Flächen anderer Eigentümer verhindert werden. Die Samen können bis 50 m weit getragen werden, durch Wind kann sich die Ausbreitung erhöhen.

Solange das Kreuzkraut noch keine größeren Bestände gebildet hat, sind Einzelpflanzen möglichst mitsamt der Wurzel zu entfernen. Bei mehreren Pflanzen bzw. größeren Beständen muss kurz vor der Blüte und Samenbildung gemäht werden. Da die Samen schnell zur Notreife übergehen, muss das Mähgut beräumt werden. 
Geringe Mengen herausgerissener Pflanzen können in der Restmülltonne, größere Mengen in Kompostieranlagen mit thermischer Behandlung oder in Müllverbrennungsanlagen entsorgt werden.

Als eine vorbeugende Maßnahme sollte auf Grünland auf regelmäßige Pflegemaßnahmen wie Schleppen, Walzen, Wechsel von Schnitt- und Weidenutzung geachtet werden. Die Nachmahd von Weideflächen fördert die Bestockung der Gräser. Narbenschäden sollten durch Nachsaat repariert werden.

Durch eine regelmäßige Kontrolle gefährdeter Flächen (Straßenränder, Bracheflächen oder andere Nachbarflächen mit Kreuzkraut) können einzelne Schadpflanzen entfernt und somit das derzeit hohe Verbreitungspotenzial eingeschränkt werden

weiterführende Links

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 73: Pflanzenschutz

Dr. Ewa Meinlschmidt

Besucheradresse:
Waldheimer Straße 219
01683 Nossen

Telefon: 035242 631-7304

E-Mail: Ewa.Meinlschmidt@smekul.sachsen.de

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