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Wirtschaftlichkeit von Schweinebetrieben

Wie entwickelte sich die Wirtschaftlichkeit der Schweinebetriebe?

Beschreibung des Indikators

Die Entwicklung und das Niveau der Wirtschaftlichkeit wird anhand der Kennzahl »Ordentliches Ergebnis zzgl. Personalaufwand je Arbeitskraft« dargestellt. Diese Kennzahl zeigt den Unternehmenserfolg ohne neutrale (zeitraumfremde, außerordentliche, nicht unbedingt wiederkehrende) Aufwendungen und Erträge in den abgelaufenen Wirtschaftsjahren. Um Betriebe mit verschiedener Rechtsform und Größe vergleichen zu können, wird dem Ordentlichen Ergebnis der Personalaufwand hinzugerechnet und dieser Wert auf die betrieblichen Arbeitskräfte bezogen.

Der Indikator wird für die Betriebsgruppen Schweinebetriebe insgesamt (Ostdeutschland), Schweinebetriebe insgesamt (Sachsen) und alle Landwirtschaftsbetriebe (Sachsen) verglichen.

Die erforderlichen Daten werden aus den Buchführungsergebnissen der Landwirtschaft ermittelt. Dafür werden jährlich die BMEL-Jahresabschlüsse von mehreren Hundert Betrieben in Sachsen und den anderen vier ostdeutschen Bundesländer ausgewertet. Im Unterschied zu Struktur- oder Umweltdaten werden teilweise die Ergebnisse abweichend zum Kalenderjahr pro Wirtschaftsjahr ermittelt.

 

Es wird die Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses in Schweinebetrieben aus Sachsen und Ostdeutschland im Vergleich zu allen Landwirtschaftsbetrieben Sachsens gezeigt. Im Vergleich schwanken die Ergebnisse in den Schweinebetrieben deutlicher.

© LfULG

Grafik: Wirtschaftlichkeit von Schweinebetrieben (Quelle: Buchführungsergebnisse von Test- und Auflagenbetrieben, eigene Zusammenstellung des LfULG)

Aussage des Indikators

Je höher »Ordentliche Ergebnis zzgl. Personalaufwand je Arbeitskraft« ist, desto wirtschaftlicher ist das Unternehmen. Aus dem erwirtschafteten Betrag müssen die Produktionsfaktoren Arbeit, eigener Boden und eigenes Kapital entlohnt werden. Bezüglich des Faktors Arbeit bedeutet das, dass das ausgewiesene Ergebnis ausreichen muss, um alle Arbeitskräfte, also auch bis dahin nicht entlohnte Unternehmer in einem Einzelunternehmen oder Geschäftsführer in einer juristischen Person, entlohnen zu können. Weiterhin muss der eigene Boden in Form einer fiktiven Pacht entlohnt und das Eigenkapital verzinst werden.

Bewertung für Sachsen

Im ostdeutschen Vergleich erreichten die analysierten sächsischen Schweinehalter im Mittel der vergangenen 16 Jahre (2007 - 2022) ein Einkommen in Höhe von 32.200 €/Arbeitskraft (AK). Das lag 1.800 €/Arbeitskraft bzw. 6 % über dem ostdeutschen Mittelwert.

Die Entwicklung der Wirtschaftlichkeit war in den letzten 16 Jahren starken Schwankungen unterworfen, verlief vor der Corona-Krise und des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine tendenziell eher positiv. In den sächsischen Betrieben war dieser positive Trend deutlicher als in der ostdeutschen Auswertungsgruppe insgesamt.

Ab 2020/21 fand eine starke Verschlechterung der Wirtschaftlichkeit statt, bedingt durch die Schweinepreisrückgänge sowie die steigenden Betriebsmittelpreise.

Für die Einkommensentwicklung sind die Auszahlungspreise für Ferkel und Schlachtschweine sowie die Aufwendungen für die Betriebsmittel, insbesondere für Futter maßgeblich. Ein hoher Getreidepreis beeinträchtigt die Wirtschaftlichkeit der Schweineproduzenten negativ.

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