Verbundprojekt »Veränderte Landnnutzungssysteme auf hochwassergefährdeten Flächen am Beispiel der Region Mittlere Mulde«

In Folge der Hochwasserkatastrophe im Sommer 2002 in Sachsen wurden und werden verschiedene Möglichkeiten eines verbesserten Hochwasserschutzes und der Hochwasserprävention diskutiert. Zu den in diesem Zusammenhang diskutierten vorbeugenden und schützenden Maßnahmen gehören auch die Verlegung bzw. der Rückbau von Hochwasserschutzdeichen oder Veränderungen der Landnutzung in den Auen.

Vor dem Hintergrund der möglicherweise erheblichen Konsequenzen für die Landwirtschaft in bestimmten Gebieten führt die Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft seit dem 01.02.03 ein Projekt mit dem Ziel durch, Risikoabschätzungen, Entscheidungshilfen und Handlungsempfehlungen aus landwirtschaftlicher Sicht für potenziell hochwassergefährdete Rückdeichungsgebiete und Polder in Sachsen abzuleiten. Hierzu sind neben den Belangen der Landwirtschaft und des Verbraucherschutzes auch wasserwirtschaftliche, naturwissenschaftliche, wirtschaftliche und juristisch- gesetzliche Aspekte zu berücksichtigen. Zunächst ist die Laufzeit des Projektes auf zwei Jahre bis zum 31.12.2004 angelegt.

Deichverlegungen bewirken eine Veränderung der Wasserstandsdynamik. Heutige Binnendeichflächen werden zukünftig periodische Überflutungen erfahren und dadurch in ihrer landwirtschaftlichen Bewirtschaftbarkeit eingeschränkt werden. Mögliche Auswirkungen auf die Landwirtschaft bestehen in:

Ernteverlusten durch Schädigungen von Kulturen und Ertragseinbußen durch Restriktionen des Futtermittelrechtes,
Behinderungen von Beweidung, Befahrbarkeit und Bearbeitbarkeit während und nach Überflutungen,
Stoffeinträge durch Sedimentablagerungen,
Veränderungen des Bodenwasserhaushaltes (Bodenwasserdargebot, Grundwasserstände)
Stoffausträge von landwirtschaftlichen Flächen mit Relevanz aus der Sicht der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-RL 92/43/EG) oder der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL 2000/60/EG)

Schnittstellen

Darüber hinaus ergeben sich durch den interdisziplinären Charakter des Projektes eine Reihe von Schnittstellen zu anderen Einrichtungen und gegenwärtig laufenden Forschungsprojekten und Planungen mit der Zielrichtung des vorbeugenden Hochwasserschutzes. Zu nennen wären hier u.a.:

  • Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft
  • Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie
  • Sächsisches Landesforstpräsidium
  • Staatliche Umweltfachämter
  • Landestalsperrenverwaltung
  • Ämter für Landwirtschaft
  • Ämter für Umweltschutz
  • Umweltforschungszentrum Halle-Leipzig

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 72: Pflanzenbau

Dr. Walter Schmidt

Telefon: 035242 631-7200

Telefax: 035242 631-7299

E-Mail: Walter-Alexander.Schmidt­@smekul.sachsen.de

Webseite: https://www.lfulg.sachsen.de

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