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SIMCERC – Entscheidungshilfe bei der Bekämpfung der Halmbruchkrankheit in Winterweizen, Winterroggen und Wintertriticale

Aktuelle Prognoseergebnisse

Schadbild der Halmbruchkrankheit

Die Halmbruchkrankheit (Pseudocercosporella herpotrichoides) wird durch enge Getreidefruchtfolgen, eine frühe Herbstaussaat, tiefe Kornablage und dichte, üppige Bestände gefördert. Lang anhaltende feucht-kühle Witterungsperioden im Frühjahr und Vorsommer begünstigen eine epidemische Vermehrung des Halmbrucherregers. Der Hauptschaden besteht im Unterbrechen der Wasser- und Nährstoffversorgung sowie im Vermorschen des Halmgrunds.

Erläuterungen zum Prognosemodell

Bei Wintergetreide steht im Frühjahr aus Sicht des Pflanzenschutzes zuerst die Entscheidung zur Halmbruch-Bekämpfung an. Die Notwendigkeit einer Halmbruchbekämpfung wird insbesondere durch solche Kriterien wie Frühsaaten, anfällige Sorten, enge Getreidefruchtfolgen und die Witterung über Winter und Frühjahr entscheidend beeinflusst.

Als wichtige Entscheidungshilfe für die Notwendigkeit einer Halmbruch-Bekämpfung steht das auf Wetterdaten basierende Prognosemodell SIMCERC online unter www.isip.de für Winterweizen, Winterroggen und Wintertriticale zur Verfügung.

Das Problem bei der Halmbruchkrankheit (Pseudocercosporella herpotrichoides), das zum optimalen Spritzzeitpunkt (Zweiknotenstadium) Befallssymptome i. d. R. noch nicht sichtbar sind und daher nicht zur Einschätzung der Bekämpfungsnotwendigkeit herangezogen werden können, führte bereits seit Beginn der siebziger Jahre in Westdeutschland und parallel auch in der ehemaligen DDR zu Bemühungen ein Warnsystem für die Landwirte zu entwickeln. Die bundesweite Einführung von SIMCERC in die Beratungs-Empfehlungen zur Halmbruchbekämpfung wurde 1994 im Rahmen eines Modellvorhabens durchgeführt. Im weiteren Verlauf wurde das Modell jährlich durch den Vergleich mit Ergebnissen von Befallserhebungen, die durch die Pflanzenschutzdienste durchgeführt wurden, überprüft und gegebenenfalls neu angepasst.

Das Modell SIMCERC prognostiziert bei Erreichen des Zwei-Knotenstadiums (BBCH 32), also zum Zeitpunkt an dem die Entscheidung über die Halmbruchbehandlung erfolgen muss, den zu erwarteten Endbefall. Dieser ist beim Eintreten der Milchreife feststellbar. Aus den Ergebnissen dieses Programms kann dann die Notwendigkeit einer Halmbruchbekämpfung abgeschätzt werden. Die Vorgehensweise ist wie folgt zu beschreiben:
Über die ISIP-Eingangsseite und nach Auswahl der Fruchtart Winterroggen, Winterweizen oder Wintertriticale und Halmbruch-Prognose SIMCERC gelangt man auf eine Deutschlandkarte. Auf dieser kann das Pflanzenschutzdienstgebiet Sachsen ausgewählt werden. In der Karte Region Sachsen wird zunächst flächendeckend anhand der Einfärbung (grün/gelb) ersichtlich ob ein möglicher Starkbefall (gelb) für Risikoschläge entsprechend dem ausgewählten Aussaattermin in der Region besteht.

Simulationsmodell

Als »Normalschläge« sind Schläge mit einer durchschnittlich anfälligen Sorte (=Sortenfaktor 1 mit BSA-Note 5), Vorfrucht »Sonstige« und Vorvorfrucht »Wintergetreide« definiert. Als »Risikoschläge« sind Schläge mit einer durchschnittlich anfälligen Sorte; Vorfrucht »Wintergetreide« und Vorvorfrucht »Wintergetreide« definiert.

Die Überschreitung des prognostizierten Wertes von 25 % stark befallenen Pflanzen für Risikoschläge (Sachsen-Karte Einfärbung gelb) bedeutet jedoch nicht automatisch eine Behandlungsnotwendigkeit, sondern hier wird angeraten, eine schlagspezifische Berechnung zur Abschätzung der Bekämpfungsnotwendigkeit durchzuführen. Eine vertiefte spezifische Berechnung zur genauen Abschätzung des jeweiligen Schlagrisikos ist auf den folgenden Internetseiten nötig. Durch einen Klick auf die Region sind detaillierte tabellarische Ergebnisse für den Standort erreichbar. Die schlagspezifische Prognose wird dann wie bisher durch einen Klick auf das Taschenrechnersymbol der jeweiligen Station aktiviert.

Simulationsmodell

Nach Eingabe der Postleitzahl oder der Auswahl der zugehörigen Wetterstation im ISIP-Berechnungsfenster und Angabe von Aussaatdatum, Sorte und Vorfrüchten wird eine schlagspezifische Prognose erstellt.

Simulationsmodell

Registrierte ISIP-Nutzer können ihre Eingaben für spätere erneute Berechnungen sowie Zu-satzfunktionen wie die automatische Benachrichtigung bei Überschreiten eines Warnwertes speichern.

Als Berechnungsergebnis (Ausgabe) gibt es 3 verschiedene Empfehlungsmöglichkeiten: 

 1.

Es wird ein Starkbefall kleiner 25 % berechnet. Damit ist dieser Schlag nicht behandlungswürdig.

 2.

Es wird ein Starkbefall zwischen 25 und 40 % vorhergesagt. Es kann eine Behandlung erwogen werden. Bei der Behandlungsentscheidung sollten weitere Kriterien wie insbesondere das Befallsrisiko der Vorjahre berücksichtigt werden.

 3.

Es wird ein Starkbefall von über 40 % prognostiziert und eine Behandlungsempfehlung zum Zwei-Knoten-Stadium gegeben.

 

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