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Arbeitserledigungskosten

Auch wenn den befragten Betrieben eine bodenschützende Wirkung der konservierenden Bearbeitung wichtig ist, so spielten bei der Entscheidung auf konservierende Bodenbearbeitung umzustellen, insbesondere betriebwirtschaftliche Vorteile des konsequenten Pflugverzichts eine Rolle. Diese Vorteile beziehen sich in erster Linie auf die Arbeitserledigungskosten. Zu den Arbeitserledigungskosten gehören alle festen und variablen Maschinenkosten, Personalkosten sowie Kosten für Lohnarbeit und Maschinenmiete.
Wird auf den Pflug verzichtet, sinkt der Dieselkraftstoffverbrauch und der Arbeitszeitbedarf. Durch die geringere Bodenbearbeitungstiefe und –intensität nimmt nach Tebrügge und Düring (1999) der Kraftstoffbedarf von 35 l/ha für das Pflügen und nachgelagerte Bodenbearbeitungsgänge in Abhängigkeit vom Verfahren der konservierenden Bodenbearbeitung um 10 bis 21 l/ha ab. Dies bedingt auch eine geringere notwendige Schlepperleistung, welche bei einer Neuanschaffung zu berücksichtigen ist. Gleichzeitig sinkt der Arbeitszeitbedarf z.B. bei kleinen Schlägen von 2 h/ha beim Pflug auf 0,8 bis 1 h/ha bei konservierender Bearbeitung. Dies bedingt eine höhere Schlagkraft und führt dazu, dass agrotechnische Termine besser eingehalten werden und ggf. auf Lohnarbeit verzichtet werden kann oder aber freigesetzte Arbeitskapazitäten für die Bewirtschaftung zusätzlicher Flächen genutzt werden können (unter der Voraussetzung, dass zugepachtet werden kann). Die Streuung der Zahlen weist darauf hin, dass häufiges, intensiveres oder auch tieferes Bearbeiten die Kostenvorteile konservierender Bodenbearbeitung schmälert. Auch die Art der eingesetzten Geräte entscheidet über entstehende Kosten. Viele Betriebe verzichten auf den Einsatz aktiv angetriebener Bearbeitungsgeräte (z. B. Zinkenrotor) und setzen ausschließlich gezogene, passive Geräte (z. B. Scheibenegge) ein. Die Vorteile liegen in einer höheren Schlagkraft, einem geringeren Verschleiß und Energieeinsatz sowie niedrigeren Investitionskosten gegenüber konservierenden Bearbeitungsverfahren mit aktiv angetriebenen Bearbeitungsgeräten und erst recht gegenüber der konventionellen Bodenbearbeitung.
Nach Auskunft der befragten Betriebe ergibt sich gegenüber konventioneller Bearbeitung mit dem Pflug allein durch die geringere Tiefe und Intensität der Bodenbearbeitung ein Einsparpotenzial fruchtartenabhängig von ca. 50 EUR/ha bei Getreidearten bis zu 125 EUR/ha bei Zuckerrüben.

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