Aktueller Futterrat vom 16.04.2020

Extrem kurze Nutzungszeitspanne erwartet

Nach ersten Wachstumsschüben bereits im März sind nachfolgend bis zur 15. Kalenderwoche kaum Ertrags- und Qualitätsveränderungen im Grünland gemessen worden. Insbesondere die niedrige Nachtemperaturen haben das Wachstum stark ausgebremst. Ende der 16. Woche werden zunehmend mildere Temperaturen erwartet. Da die Tageslänge ausreicht, d.h. ausreichend Lichtimpulse für die Photosynthese vorhanden sind, kann durchaus eine Ertragsexplosion erwartet werden. Eine sehr kurze Nutzungselastizität wäre damit vorprogrammiert. Aktuell wachsen täglich nur 1-3 g Rohfaser je kg Trockenmasse im Grasaufwuchs zu. Bei ausreichend Temperatur, genügend Restfeuchte und entsprechender N-Düngung könnten in den nächsten Tagen durchaus Rohfaserzuwächse von bis zu 6-7 Gramm je Tag möglich sein. Da mancherorts wieder wenige Niederschläge gefallen sind, kann der Übergang von der vegetativen zur generativen Phase zusätzlich beschleunigt sein. Es bleibt weiteren Prognosen vorbehalten genauere Angaben zu machen. Wir versuchen ab sofort wieder Trends ins Netz (www.landwirtschaft.sachsen.de) zu stellen, welche aus Prognosen mit Hilfe verfügbarer Wetterdaten des agrameteorologischen Messnetz gespeist werden. Dazu validieren wir die Prognose permanent mit Hilfe von Laboranalysewerten des LKS mbH Lichtenwalde.

Prof. Dr. Olaf Steinhöfel und Frank Püschel, LfULG

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