Aktueller Futterrat vom 08.05.2008

Pfingsten feiern im Grünland

Das Wachstum ist in vollen Zügen. Die angekündigte Ertragsexplosion hat sich bestätigt. Trotz des zeitigen Vegetationsstarts brauchte das sächsische Gras in diesem Jahr unglaubliche 80 Tage um zu reifen. Das langjährige Mittel schwankt um die 50 Tage. Die optimale Nutzungszeitspanne bleibt aber 2008 besonders kurz. Sie beträgt im Mittel nur 4 Tage. Täglich wachsen allerorts über 4,5 g Rohfaser je kg Trockenmasse zu. Trotzdem Christi Himmelfahrt 2008 so zeitig war, behalten im sächsischen Tiefland all jene Recht, die immer zum Herrentag mit der Grasernte beginnen. Die heutige Prognose zeigt, dass im Tiefland das Feldgras das Optimum schon weit überschritten hat. Ein Optimum für alle gibt es bekanntermaßen nicht. Das betriebliche Grobfutterkonzept hält unterschiedliche Maissilageanteile parat. Aber zwischen 22 und 24 % Rohfaser in der Trockenmasse muss geschnitten werden, wenn Milchrinder in den Genuss der Silage kommen sollen. Durch Substratverlust bei der Futterernte, -einlagerung und –silierung ist ein weiterer Rohfaseranstieg von cirka 2 % zu erwarten. Die Grassilage wird später zwischen 24 bis 26 % Rohfaser aufweisen. Obwohl häufig ein noch früheres Schneiden empfohlen wird, zeigen die Ergebnisse der letzten Jahre, dass es nur ausgewählten Profis gelingt Siliergüter mit Rohfaserdichten unter 21 % erfolgreich zu silieren. Insbesondere vor hohen Rohasche- und Rohproteingehalten in den Siliergütern muss gewarnt werden. Sie provozieren niedrige Zuckergehalte und eine hohe Pufferwirkung gegen die Milchsäuerung. Die Meinung Proteinkonzentrate durch hohe Proteingehalte in den Silagen zu sparen ist nicht haltbar. Der überwiegende Teil des Rohproteins wird während der Silierung zu NPN - Verbindungen abgebaut. Damit entsteht maximal ein Harnstoffspareffekt, aber keine Einsparung von UDP. Wer Grünland im sächsischen Tiefland für eine milchkuhgerechte Silageerzeugung nutzen will, muss also in jedem Fall auf Pfingsten verzichten. Für einen Weideaustrieb ist es hier fast zu spät. Auch im Gebirgsvorland muss das Feldgras runter. In den Kammlagen des Erzgebirges hat das Feldgras noch eine Woche und das Grünland noch fast zwei Wochen Zeit.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 74: Tierhaltung

Prof. Dr. Olaf Steinhöfel

Telefon: 034222 46-2200

Telefax: 034222 46-2099

E-Mail: Olaf.Steinhoefel­@smekul.sachsen.de

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 74: Tierhaltung

Frank Püschel

Telefon: 034222 46-2211

E-Mail: Frank.Pueschel@smul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

zurück zum Seitenanfang