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Aggregatstabilität

Aggregate sind Teile des Bodenkörpers, die sich deutlich voneinander absetzen und separate Körner bilden. Formen und Größe der Aggregate sind je nach Entstehungsart sehr verschieden. Die Aggregatbildung ist in der Regel eine Frage der Bodenentwicklung.

Eine hohe Aggregatstabilität bedeutet, dass sich die Lage der Primärpartikel im Bodenaggregat bei Spannungsveränderungen nicht verändert und folglich dass Aggregat nicht zerstört wird.

Einen besonders stabilisierenden Einfluss auf Bodenaggregate bzw. auf die Aggregatbildung selbst haben organische Stoffe, da sie die bodenbiologische Aktivität fördern. Organische Stoffe dienen als Nahrung und werden zersetzt und mit mineralischen Bodenteilchen vermischt. Stoffwechselprodukte von Bodenlebewesen bilden Kittsubstanzen, die zu festen Verbindungen zwischen den anorganischen Primärpartikeln führen. Ein schneller mikrobieller Abbau dieser organischen Kittsubstanzen im Inneren der Aggregate wird dadurch verhindert, weil diese Verbindungen durch abgestorbene organische Substanz (z.B. Pilzhyphen) und zurückbleibende Tonteilchen infolge eines mikrobiellen Abbaus in den Randbereichen umhüllt werden. Eine intensive Bodenbearbeitung dagegen fördert den mikrobiellen Abbau, da größere Primäraggregate und schützende Hüllen zerstört werden.

Die Aggregatstabilität kann folglich gezielt erhöht werden durch:

  • Belassen von Stroh bzw. Ernterückständen
  • Organische Düngung
  • Zwischenfruchtanbau
  • Nur flaches Einarbeiten von Ernte- und Wurzelrückstanden in den Boden, d.h. pfluglose bzw. konservierende Bodenbearbeitung
  • Fruchtfolgegestaltung
  • Geringere Intensität der Bodenbearbeitung.

Eine hohe Aggregatstabilität führt zu:

  • Leichterer Bearbeitbarkeit (Kostenersparnis)
  • Erosionsschutz
  • Besserer Wasserinfiltration
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