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Wetterextreme

Wie entwickeln sich die Starkregenereignisse in Sachsen?

Beschreibung

Die Karte zeigt Kerngebiete (d.h. Übereinstimmung R90p, R95p) für die Richtung von Änderungen in der Häufigkeit des Auftretens der Starkregen-Ereignisse R90p und R95p im Zeitraum 1991-2020 gegenüber der Referenzperiode 1961-1990. Bezugszeitraum ist die Vegetationsperiode II (Juli bis September). Als Starkregen-Ereignis R90p bzw. R95p ist hier das Eintreten bzw. Überschreiten des 90- bzw. 95-Perzentils definiert, d. h. an diesem Tag ist eine Regenmenge gefallen, die in der Referenzperiode 1961-1990 zu den größten 10 % bzw. 5 % der lokal aufgetreten Regenmengen gehört.

 

Die Karte zeigt Änderungen im Auftreten von Starkregen-Ereignissen während der Monate Juli bis September in Sachsen. Im Zeitraum 1991-2015 traten im Vergleich zu 1961-1990 fast flächendeckend mehr Starkregen-Ereignisse in der Wachstumsphase II auf.

© LfULG

Grafik: Wetterextreme (Quelle: Regionales Klimainformationssystem für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (ReKIS, www.rekis.org))

Aussage

Der Klimawandel hat vielfältige Folgen. Eine davon ist die Veränderung von Niederschlagsmustern und die Zunahme von witterungsbedingten Extremen. Für die Landwirtschaft, den Gartenbau und den Weinbau sind solche Starkregen-Ereignisse in der Vegetationsperiode besonders gefährlich, weil dann starke bis vollständige Ernteschäden u. a. durch Hagel und örtliche Überschwemmungen drohen. Auf abgeernteten Flächen steigt das Erosionsrisiko.

Bewertung für Sachsen

Im Vergleich der Mittelungszeiträume 1991-2020 und 1961-1990 (Referenz) haben sich folgende Änderungen im Starkregen-Verhalten in Sachsen ergeben. Mit Bezug auf das Jahr sind ca. 85 % der Fläche Sachsens von Zunahmen im Auftreten und der Intensität von Starkregen-Ereignissen betroffen. Diese Zunahmen im Jahresbezug liegen insbesondere in den starken und flächendeckenden Zunahmen in der Vegetationsperiode II (Juli-September) begründet. Insbesondere in den letzten beiden Dekaden (1991-2010) geht die Entwicklung der Starkregen mit der von Regensummen in den Sommermonaten einher, d.h. in den Summen ist ein erhöhter Starkregen-Anteil enthalten. Daraus lässt sich eine Unterbrechung trockenerer Abschnitte durch zunehmende Starkregen-Ereignisse folgern, was ein erhöhtes Erosionsrisiko zur Folge hat. Weiterhin geht dadurch auch die Menge des pflanzenverfügbaren Wassers zurück. Die Ertragsschwankungen im Ackerbau sind u. a. darauf zurückzuführen. Die möglichen Ertragsausfälle bedeuten ein höheres unternehmerisches Risiko.

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