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Erntemengen ausgewählter Ackerkulturen

Wie viel Getreide und Raps wird in Sachsen produziert?

Beschreibung des Indikators

Die Erntemenge der Feldfrüchte wird auf Grundlage der Anbauflächen und Erträge berechnet und vom Statistischen Landesamt des Freistaates Sachsen sowie dem Statistischen Bundesamt veröffentlicht. Die Daten stammen aus der Ernte- und Betriebsberichterstattung (EBE).
 

Erntemengen ausgewählter Ackerkulturen - Im Jahr 2017 und 2018 lagen die Erntemengen von Winterweizen, Wintergerste und Winterraps deutlich unter dem 5-jährigen Mittel.

© LfULG

Grafik: Erntemengen ausgewählter Ackerkulturen (Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Statistisches Bundesamt)

Aussage des Indikators

Die Erntemenge bestimmt die zu erwartende Versorgungslage mit und hat in Abhängigkeit von der globalen Marktversorgung Einfluss auf die Erzeugerpreise.
Eine komfortable nationale und globale Marktversorgung führt zu niedrigen Erzeugerpreisen. Dagegen kommt es bei einer schwachen Marktversorgung zu steigenden Erzeugerpreisen. Die Erntemengen unterliegen einer Vielzahl von Einflussfaktoren, u. a. der Nachfrage und dem daraus folgenden Anbauumfang, den vorhandenen Lagerbeständen, dem Wetter während der Vegetationsperiode und der Ernte sowie der Befallssituation mit Krankheiten und Schädlingen.

Bewertung für Sachsen

In Abhängigkeit der oben genannten Einflussfaktoren zeigen die Erntemengen der letzten Jahre deutliche Schwankungen.

Das Jahr 2018 war in weiten Teilen Norddeutschlands von einer Dürre und im Süden von einer Sommertrockenheit geprägt. Die Erträge von Winterweizen sind um 18 %, von Wintergerste um 19 % und vom Winterraps um 24 % geringer als das 5-jährige Mittel. Beim Sommergerstenertrag gab es kaum eine Veränderung zum 5-jährigen Mittel (-1 %).

Die Ernte in 2019 fiel für Winterweizen und Wintergerste trotz der ausgeprägten Frühsommertrockenheit meist besser aus als erwartet. Allerdings waren starke Erntemengenrückgänge bei der Sommergerste und wieder beim Winterraps zu verzeichnen.

Wie schon in den Vorjahren gestalteten sich die klimatischen Verhältnisse in Sachsen 2020 regional und kleinräumig differenziert. Vor allem den leichten Standorten Nordsachsens setzte der Wassermangel wieder enorm zu, während die Gebirgsregionen und wetterbegünstige Standorte weniger stark betroffen waren. Zudem hat ein Spätfrostereignis im Mai während der Gerstenblüte zu deutlichen Frostschäden mit Taubährigkeit der Wintergerste geführt. Beim Winterweizen und der Wintergerste ist ein deutlicher Rückgang der Erntemenge im Vergleich zum Vorjahr und zum 5-jährigen Mittel festzustellen. Im Gegensatz dazu gab es in 2020 einen deutlichen Anstieg der Winterrapsernte.

Nach den vorherigen drei von Trockenheit geprägten Jahren, ist im Jahr 2021 auffallend viel Niederschlag zu verzeichnen gewesen. Das Frühjahr wurde durch eine langanhaltende kühle Witterung im April und Mai geprägt, gefolgt von überdurchschnittlichen und ausgiebigen Niederschlägen im Juni und Juli. Trotzdem konnten bei den Körnerfrüchten nur geringere Erntemengen als im langjährigen Durchschnitt erzielt werden. Das Wachstum der Futterpflanzen war aber optimal.

Der ausreichende Niederschlag im Jahr 2021 begünstigte das Wachstum der Feldbestände im Herbst 2021 und Frühjahr 2022. Ab Mitte April begann die Austrocknung der Böden ähnlich wie im Jahr 2018 und die Hauptvegetationszeit wurde von einer extremen Trockenheit geprägt, welche Einfluss auf die Blüte und Kornentwicklung des Getreides nahm. Trotz der großen Trockenheit konnte eine leicht überdurchschnittliche Körnerfruchternte erzielt werden. Der Futterbau musste hingegen größere Ertragsminderungen hinnehmen.

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