Anbau von Feldfrüchten - Vergleich von Öko-Landbau und Landwirtschaft insgesamt
Welche Feldfrüchte bauen konventionelle und ökologische Landwirte an?
Beschreibung des Indikators
Der Indikator zeigt den Anteil ausgewählter Feldfrüchte an der gesamten Ackerfläche für ökologisch bewirtschaftete Betriebe (nur vollumgestellt) und für alle Betriebe (konventionell und ökologisch zusammen).
Datenquelle sind die Strukturdaten aus der Antragstellung zur Agrarförderung. Änderungen in den Jahren 2011 und 2015 sind z. T. auf Änderungen in den Grundlagen der statistischen Erfassung zurückzuführen. In einigen Jahren (z. B. 2014 und 2023) kam es zu einer Änderung der rechtlichen Grundlagen zu Beginn der Förderperiode, was ebenfalls Auswirkungen auf die Entwicklung hatte.
Aussage des Indikators
Der Indikator enthält zwei Informationen - zum einen die Entwicklung der Anbauverhältnisse und zum anderen den Vergleich der Anbauverhältnisse in Abhängigkeit von der Bewirtschaftungsweise. Welche Kulturarten dabei wie häufig angebaut werden, hängt ab von:
- natürlichen Verhältnissen und der Anbaueignung der Pflanzen,
- den Vermarktungsmöglichkeiten und
- den rechtlichen Vorgaben, speziell im Öko-Bereich (Gesetze oder Verbandsvorgaben).
Sobald sich Änderungen ergeben, zeigen sich Verschiebungen im Anbauverhältnis. Die Unterschiede zwischen den Fruchtartenanteilen bei ökologisch bewirtschafteten Flächen und bei den Flächen insgesamt zeigen, dass Ökobetriebe die Bewirtschaftung der Flächen den spezifischen Anforderungen anpassen müssen.
Bewertung für Sachsen
Der Anteil des Getreideanbaus schwankt unabhängig von der Wirtschaftsweise um Werte zwischen 50 und 60 Prozent und ist im Öko-Landbau in der Regel um 5 Prozent niedriger als die Gesamtheit aller Betriebe. Der deutliche Rückgang der Anbaufläche im Jahr 2020 zugunsten des Ackerfutteranbaus war auf den Futtermangel infolge der Dürrejahre 2018 und 2019 zurückzuführen. Eine Stärke des sächsischen Ökoanbaus liegt im Feldgemüseanbau, dessen 586 Hektar Anbaufläche 2024 fast ein Viertel der gesamten sächsischen Feldgemüsefläche ausmachen – trotz eines Rückgangs beim Anteil an der Gesamtackerfläche.
Die Unterschiede beim Feldgemüseanbau sind auf unterschiedliche Vermarktungsmöglichkeiten zurückzuführen. Für ökologisch erzeugtes Feldgemüse bestehen oftmals gute Absatzmöglichkeiten. Die Öko-Anbauflächen von Ölfrüchten und Leguminosen nahmen in der Gesamttendenz der letzten fünf Jahre deutlich zu. Ihr Anteil an der ökologisch bewirtschafteten Ackerfläche stieg auf vier Prozent bei Ölpflanzen und sieben Prozent bei Leguminosen. Bei diesen beiden Kulturartengruppen bestehen nach wie vor große Unterschiede zu konventionellen Betrieben, die auf 16 Prozent Ölfrüchte, aber nur auf nur zwei Prozent der Ackerfläche Leguminosen anbauen.
Ursachen für den geringen Ölfrüchteanbau sind u. a. signifikante Risiken durch Schädlingsbefall und Schwierigkeiten mit der Vertragsvermarktung. Der vergleichsweise hohe Anbauanteil in der Landwirtschaft insgesamt ist vor allem auf die Nachfrage des Ölmarktes zurückzuführen.