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Treibhausgas-Emissionen der pflanzlichen und tierischen Produktion

Wieviel Treibhausgas, insbesondere Methan, Kohlenstoffdioxid und Lachgas, wird durch die Landwirtschaft in Sachsen freigesetzt?

Beschreibung des Indikators

Der Indikator beschreibt die Entwicklung der Treibhausgas-Freisetzungen durch die Landwirtschaft in Millionen Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr. Die hier ausgewiesenen Zahlen stammen aus Berechnungen des Johann Heinrich von Thünen-Institutes (TI), die im Rahmen der nationalen Berichterstattung jährlich zu den Treibhausgas-Inventaren aus der deutschen Landwirtschaft durchgeführt und teilweise durch das LfULG nachträglich angepasst werden.

Die Daten enthalten im Wesentlichen Emissionen von Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Weiterhin werden Emissionen von Kohlenstoffdioxid (CO2) berücksichtigt. Zu beachten ist jedoch, dass CO2-Emissionen nur aus der Pflanzenproduktion (Harnstoffanwendung, Kalkung) in die Berechnungen einfließen, nicht jedoch aus der Tierproduktion (Atmung, Verdauung).

Die Daten werden entsprechend der vom TI genutzten Unterteilung nach Emissionen aus der Pflanzen- und der Tierproduktion ausgewiesen.

 

Die Grafik zeigt Treibhausgasemissionen der pflanzlichen und tierischen Produktion in Sachsen. Dargestellt als Säulen wird deutlich, dass beide Produktionszweige je 50 % am Gesamtanteil von ca. 2,6 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr haben.

Grafik: Treibhausgas-Emissionen der pflanzlichen und tierischen Produktion (Quelle: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sowie Johann Heinrich von Thünen-Institut, Braunschweig (modifiziert)) © LfULG

Aussage des Indikators

Methan ist ca. 25-mal und Lachgas ca. 298-mal klimawirksamer als Kohlendioxid. Die Tierhaltung - insbesondere die Haltung von Wiederkäuern - ist für die Methan-Freisetzung verantwortlich. Die Lachgas-Emissionen werden im Wesentlichen durch Emissionen aus Böden verursacht (Mineral- und Wirtschaftsdüngerausbringung, Ernterückstände, indirekte Emissionen) und zu einem geringen Teil durch Emissionen aus Ställen und Wirtschaftsdüngerlager.
Eine Reduzierung der Methan-Freisetzung kann durch eine optimierte Fütterung der Tierbestände sowie Verbesserungen im Wirtschaftsdüngermanagement erreicht werden. Die Lachgas-Freisetzung ist vor allem über Maßnahmen zur Senkung des Stickstoff-Überschusses in den Böden möglich.
Da Treibhausgase den Klimawandel fördern, sollten die Emissionen möglichst geringgehalten werden. Eine vollständige Reduktion würde für den Sektor Landwirtschaft aber eine weitgehende Nutzungsaufgabe bedeuten.

Bewertung für Sachsen

Die Treibhausgas-Emissionen aus der Pflanzen- und Tierproduktion sind zu Beginn der 1990er-Jahre deutlich gesunken, vor allem wegen der Verkleinerung der Viehbestände. Seitdem gibt es nur noch geringfügige Schwankungen. Die Landwirtschaft hat seit 2000 an den gesamten Treibhausgas-Emissionen im Freistaat Sachsen einen Anteil von rund 4-5 %. Sie ist aber Hauptverursacher der Emissionen von Methan, Lachgas und Ammoniak.
In einem Forschungsprojekt des LfULG wurden verschiedene Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen der sächsischen Landwirtschaft untersucht. Dabei wurde ein realistisches Potenzial von 5 % ermittelt. Die Verbesserung der Energieeffizienz sowie Erhalt/Etablierung von Grünland und standortangepasste Grünlandmaßnahmen sind dafür am wichtigsten.

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