24.05.2018, 12:00 Uhr

Wildblumenwiesen sind ein Tummelplatz für Insekten

Pfauenauge auf einer Ackerwitwenblume - Knautia avensis im Pillnitzer Nordfeld
Pfauenauge auf einer Ackerwitwenblume - Knautia avensis im Pillnitzer Nordfeld 
© Gudrun Rösler

Das auffällige Fehlen von unterschiedlichsten Insekten, die besonders wichtig für die Bestäubung wichtiger Nutzpflanzen wie Obst und Gemüse sind, sollte nun langsam allen interessierten Beobachtern aufgefallen sein. Nicht nur Krankheiten und falsch eingesetzte Pflanzenschutzmittel sind an ihrem Verschwinden schuld. Es fehlt einfach oft nur die richtige Nahrungsgrundlage. Der Freizeitgärtner oder Hausgartenbesitzer kann gezielt „Futterpflanzen“ in Form bestimmter Sommerblumen, Stauden oder Ziergehölze im Garten anpflanzen. Idealer sind aber natürlich gewachsene, artenreiche Wildblumenwiesen, wie man sie aber nur noch sehr selten findet.

Der Handel bietet hierfür verschiedene Saatgutmischungen für unterschiedlichste Standortbedingungen an. Mit einer sorgsam ausgewählten Mischung, die nicht die billigste sein sollte, guter Bodenvorbereitung und dem gewissen „grünen Daumen“ kann man durchaus zum Erfolg kommen. 1998 wurden im Nordfeld des Pillnitzer Lehr- und Sichtungsgartens 5 verschiedene Saatgutmischungen für unterschiedliche Standortbedingungen eingesät. Seitdem haben sich nach jährlich zweimaliger Mahd in der Zwischenzeit auf jeweils ca. 900 m² hervorragende artenreiche Blumenwiesen etabliert. Sie sind zum Tummelplatz für Wildbienen, Honigbienen, Hummeln, Falter und Käfer jeder Art geworden. Und als einzigen „Feind“ haben sie wohl nur den Stieglitz, einen Singvogel, der nun wieder in Scharen in den Wiesen zu finden ist.

Eine Bestandsinventur im  Nordfeld wurde Ende Mai 2018 erfolgreich beendet. Auf der für Insekten attraktiven Fläche konnten bereits über 45 verschiedene Blumen- und Gräserarten wieder entdeckt werden.

Tipp zum Schnitt von Blumenwiesen:

Je nach Witterungsverlauf kann der Zeitpunkt für die erste Mahd im Jahr nach vorn oder hinten variieren. Deshalb ist es besser, sich an der Gräserblüte zu orientieren. Artenreiche Blumenwiesen werden nicht durch Gräser artenreich sondern durch Kräuter. Deshalb sollte die Wiese gemäht werden, wenn die G​räser blühen, also bevor sie sich versamen können, evtl. Überhand nehmen und so die Blumen verdrängen. Auch wenn das Herz blutet, wenn nun viele blühende Kräuter der Sense oder dem Mähbalken zum Opfer fallen. Nach 3 Wochen sind bereits wieder viele von Ihnen im zweiten Flor.

 

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