17.05.2019

Freiflächen für die Bildungsfabrik und große Initiative für den Landschaftsgärtnernachwuchs – Firma Josef Saule GmbH

Wolfgang Sporkhorst von der Firma Saule gestaltet für unsere Fachschüler einen sehr interessanten Nachmittag. Zunächst wurde der Schulcampus Tolkewitz besucht und anschließend der Betriebshof.

Zur Baustellenbesichtigung musste man sich warm und regensicher anziehen. Wolfgang Sporkhorst und Jens Widera von der Fima Josef Saule GmbH aus Dresden erwarteten uns vor Ort, um uns mit dem Bauvorhaben vertraut zu machen. Der Schulcampus Tolkewitz wurde für 3,5 Mio. € von 2017 bis 2018 von der Firma Saule errichtet. Die Planung und Bauleitung erfolgte durch das Planungsbüro UKL Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten mit Unterstützung von Lohaus + Carl GmbH Landschaftsarchitekten und Stadtplaner.  Bauherr war die STESAD – Stadtentwicklung, Projekt- und Immobilienmanagement, Dresden.

Ein riesiger Schulkomplex ist auf dem ehemaligen Gelände des Straßenbahnhofes entstanden. Hier sind ein Gymnasium und eine Oberschule angesiedelt. Über 1.400 Schüler werden zurzeit unterrichtet und brauchen in den Pausen und im Sportunterricht ausreichende Bewegungsflächen. So sind mehrere Aktionsinseln und Bewegungsparkours sowie moderne kunststoffbeschichtete Multifunktionsplätze  und Laufbahnen entstanden. Das anfallende Oberflächenwasser wird in offene und geschlossene Rigolen geführt, um dort vor Ort zu versickern. Zwei Innenhöfe zur Nutzung als offenes Klassenzimmer oder für die Mittagspause befinden sind in den L-förmig angeordneten Schulgebäuden.

In einem Hof entdeckten wir eine Pflanzenrarität: Ein geschulter Blick in die Pflanzen-App »Plantnet« löste das Rätsel: Tilia henryana mit dem auffällig gezackten Blattrand. Baustellenleiter Widera schilderte zahlreiche Episoden aus dem Baualltag, die bei so einer Großbaustelle offensichtlich unvermeidbar immer wieder auftreten. Ein riesiger mit Natursteinpflaster belegter Eingangsbereich ohne jegliche Vegetationsflächen durchkreuzt von Straßenbahnschienen führte bei uns zu Verwunderung. Der Denkmalschutz ließ kein Grün zu!

Als zweiter Programmpunkt stand ein Besuch auf dem Betriebshof  an. In den Büroräumen der ehemaligen Tabakforschungsstation konnten wir uns aufwärmen und erfuhren zahlreiche Details über die Firma Saule. Besonders beeindruckend ist die hohe Zahl von 12 Lehrlingen, die man bei insgesamt 45 Mitarbeitern ausbildet. Außerdem besteht eine Ausbildungs-Kooperation mit der Schlösser und Gärten GmbH. Man tauscht Lehrlinge und vermittelt Techniken, die jeweils beim Koop-Partner zu kurz kommen. Früher hätte man gesagt, die brauchen billige Arbeitskräfte, aber weit gefehlt! Man braucht fachlich versierte Arbeitskräfte für die Zukunft, die man am Arbeitsmarkt auf absehbare Zeit nicht bekommt.

Der Betreuungsaufwand der zahlreichen Lehrlinge wird in Kauf genommen und selbst bei schwierigen Vorarbeitern setzt sich so nach und nach  die Einsicht durch, dass Ausbildung zwar aufwendig, aber auch dringend notwendig ist und Geduld erfordert. Vorbildlich ist ebenfalls, dass Saules Lehrlinge jeweils  neun verschiedene überbetriebliche Lehrgänge besuchen können.

Ein Garant für die gute Ausbildung ist Wolfgang Sporkhorst, eigentlich schon seit 2015 im Ruhestand, aber wenn er gebraucht wird, ist er zur Stelle, so auch im Falle der Ausbildung. Ein Vorbild für den Berufsstand. Wir wünschen dem sympathischen Kollegen weiterhin Gesundheit und Geduld, diese nicht leichte Aufgabe zu meistern.

Vor allem danken wir Ihm für diesen hochinteressanten Nachmittag.

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