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Optimierung des Sorghumanbaus und Wissenstransfer in die landwirtschaftliche Praxis

Projektlaufzeit:
04/2016 – 04/2019
(Verlängerung bis 07/2020)

Projektbeschreibung:

Das LfULG beschäftigt sich seit mehreren Jahren im Rahmen von Mehrländerverbundprojekten mit dem Anbau von Sorghum zur energetischen Verwertung in Biogasanlagen (Projekte: »Sorghum I und II«). Chancen für den Sorghumanbau unter sächsischen Bedingungen bestehen vor allem auf leichten Böden in den durch Sommertrockenheit geprägten Anbauregionen Nordsachsens. In langjährigen Exaktversuchen am Standort Trossin (2005 – 2013) konnten umfangreiche Empfehlungen zur fruchtartangepassten Produktionstechnik sowie zu den Verwertungseigenschaften von Sorghum erarbeitet werden.

Die Überführung dieses Wissens in die landwirtschaftliche Praxis ist Ziel der Projektphase »Sorghum III«. In Zusammenarbeit mit der Agrargenossenschaft Krippehna eG (Landkreis Nordsachsen) werden im Rahmen mehrjähriger Praxisversuche (2016 – 2018) die Anbaueignung verschiedener Sorghumarten und -sorten als Zweitfrucht nach Grünroggen, in Ergänzung zum betrieblichen Maisanbau, erprobt.

In pflanzenbaulichen Exaktversuchen am Standort Trossin wird nach weiteren Stellschrauben zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Sorghumanbaus gesucht. Der Fokus hierbei liegt insbesondere auf der sorten- und standortspezifischen Wahl des optimalen Erntetermins. Weiterhin werden verschiedene Verfahren der Bodenbearbeitung und Aussaattechnik im Hinblick auf eine sichere Bestandesetablierung geprüft.

Das LfULG ist neben der Koordination des Gesamtvorhabens für die standortübergreifenden Qualitätsuntersuchungen (Methanausbeute, wertgebende Inhaltsstoffe) und verfahrens-ökonomischen Auswertungen zum Sorghumanbau sowie die Betreuung der sächsischen Anbauversuche verantwortlich.

 

Projektverlängerung – Prüfung von Dualsorghum und Wiederholung Praxisversuch in Nordsachsen

Die Verlängerung der Projektphase Sorghum III dient der Prüfung eines neuen, an der Justus-Liebig-Universität Gießen in Kooperation mit den Züchterhäusern NPZ und DSV im Rahmen von FNR-Projekten entwickelten Energiesorghumsortentyps. Dieser verspricht im Gegensatz zu den bislang geprüften biomassebetonen Sorghumsorten eine bessere Kombination von Ertragsleistung und Substratqualität durch einen sichtbar erhöhten Kornanteil. Zwei Testhybride dieses sogenannten Dualtyps wurden bereits im Jahr 2018 in die bestehenden Versuche integriert.

Im Rahmen der Projektaufstockung sollen vier weitere Neuzüchtungen im Rahmen des bestehenden Mehrländerverbunds geprüft werden. Vorgesehen sind Erhebungen zu Ertragsvermögen- und Ertragsstruktur, Abreifeverhalten sowie agronomischen Eigenschaften Ein Schwerpunkt am LfULG stellt weiterhin die Qualitätsbeurteilung des neuen stärkebetonten Sortentyps dar. Hierzu sind flächendeckende Untersuchungen zu wertgebenden Inhaltsstoffen und zur spezifischen Biogasausbeute vorgesehen. Diese stellen die Grundlage für eine erste Abschätzung des ökonomischen Potenzials von Dualsorghum unter verschieden Anbaubedingungen Deutschlands dar.

Aufgrund der extremen Trockenheit im Jahr 2018 wird der Praxisversuch zum Zweitfruchtanbau nach Grünroggen in der Agrargenossenschaft Krippehna e.G. im Jahr 2019 wiederholt. Interessierte Landwirte sind herzlich eingeladen sich selbst einen Eindruck von der Kultur im Feld zu machen und Kontakt zu uns aufzunehmen.

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