Aktueller Pflanzenbaurat vom 03.05.2018

Pflanzenschutz – In Kartoffeln frühzeitig auf die Krautfäule achten

In Abhängigkeit vom Pflanztermin und Sorte beginnen örtlich die ersten Kartoffelbestände aufzulaufen. Dabei sollte wieder beachtet werden, den Auflauftermin der Kartoffelbestände (mindestens 80 % der Kartoffeln müssen auf dem betreffenden Schlag aufgelaufen sein) zu registrieren. Dieser Termin ist eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung der Ergebnisse der Krautfäuleprognose unter www.isip.de, mit der ein Starttermin für die Krautfäulebehandlung signalisiert werden kann.

In den aufgelaufenen Kartoffelbeständen ist auf Erstinfektionen durch die Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) und bei anhaltend feucht-warmer Witterung und ergiebigen Niederschlägen in früh aufgelaufenen Beständen auch auf Stängelbefall mit Krautfäule zu achten, der oftmals schwer zu finden ist. Er tritt vor allem dann auf, wenn befallene Knollen in nasse Böden gepflanzt werden und während des Auflaufens stauende Nässe vorhanden ist. Typische Symptome sind zu Befallsbeginn hellbraune, später dunkelbraune Läsionen in Längsrichtung des Stängels. Für eine erfolgreiche Krautfäulebekämpfung sind der richtige Beginn der Spritzungen, die Anpassung der Spritzfolgen an den Infektionsdruck und die Fungizidwahl die wichtigsten Faktoren. Da bei einem frühen Befall hohe Ertragsverluste möglich sind, kommt dem richtigen Termin der ersten Fungizidmaßnahme eine entscheidende Bedeutung zu. Mit Hilfe von wetter- und schlagdatenbasierten Prognosemodellen, angeboten unter www.isip.de, ist eine Optimierung der Bekämpfungsstrategie als Hilfe für den Entscheidungsprozess in der Praxis möglich.

Dr. Michael Kraatz

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