25.04.2024

Pflanzenschutz: Virusgefahr - Pflanzkartoffeln, Zuckerrüben

Das LfULG rät

Pflanzenschutz  

Vorbeugende Maßnahmen zur Minderung der Virusgefahr in Pflanzkartoffeln

In Pflanzkartoffeln kann das Kartoffelvirus Y (PVY) und das Kartoffelblattrollvirus (PLRV) zur Aberkennung des Pflanzgutes führen. Die Viren werden in erster Linie durch die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) übertragen, können aber auch von anderen Blattlausarten eingebracht werden, die auf der Suche nach geeigneten Wirtspflanzen »Probestiche« durchführen. Aufgrund der hohen Virusbelastung des letzten Jahres ist wieder von einem hohen Viruspotential in Kartoffeln auszugehen. Deshalb sind solche Maßnahmen wie die Verwendung von ausschließlich gesundem Pflanzgut, die Beachtung der Sortenanfälligkeit, kein Anbau von Pflanzkartoffeln in Nachbarschaft zu Konsumkartoffeln zu beachten. Ebenso wichtig ist auch die konsequente Beseitigung von Durchwuchskartoffeln und Unkräutern, da auch diese mit Virosen belastet sein können. Rechtzeitig sollten auch die Gelbschalen in die auflaufenden Vermehrungsbestände zur Überwachung des Zuflugs und der Flugaktivität der Blattläuse aufgestellt werden.

Vorbeugende Maßnahmen zur Minderung der Virusgefahr in Zuckerrüben

Durch fehlende insektizide Beizen sind die Rüben nicht gegen einen Frühbefall durch virusübertragende Läusen geschützt. Die Grüne Pfirsichblattlaus ist aufgrund ihrer Biologie der wichtigste Überträger schädlicher Rübenvirosen. Der Bekämpfungsrichtwert ist für diese Art bereits bei 10 % befallener Pflanzen bis BBCH 39 überschritten. Ab dem Laubblattstadium der Rübenflächen sollten unbedingt die Kontrollen zum Blattlausbefall durchgeführt werden. Dabei ist zu beachten, dass die Läuse z.T. in den Blattachseln (eingerollten Herzblättern) versteckt saugen.

Dr. Michael Kraatz, LfULG

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