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Futter und Fütterung von Rindern

Veranstaltungsnachlese Sächsischer Futtertag 2021

Kühe im Stall © LfULG

Minimierte Stoffstromsalden durch Optimierung der Milchkuhernährung

Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hat in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Landeskontrollverband e.V. (LKV) und dem Landesarbeitskreis „Futter und Fütterung im Freistaat Sachsen“ am 10. März 2021 den Sächsischer Futtertag 2021 online zum Thema „Minimierte Stoffstromsalden durch Optimierung der Milchkuhernährung“ mit großer Beachtung durchgeführt.

Der Fachtag sollte Anregungen zur Optimierung und möglichen Entlastung von Stoffströmen in der Milchkuhernährung geben. Die Optimierung der Nährstoffversorgung landwirtschaftlicher Nutztiere dient in erster Linie einer bedarfsgerechten Versorgung mit essentiellen Nährstoffen und Futterenergie.

Bedarfsgerecht heißt, dass neben der erwarteten Leistungsfähigkeit die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere gesichert werden müssen. Bedarfsgerecht heißt aber auch, das die Umwelt vor unnötigen Ausscheidungen über die Wirtschaftsdünger bzw. über Emissionen und die Tiere vor Stoffwechselbelastungen geschützt werden sollen.

Im Fokus der Gesetzgebung stehen aus umweltpolitischer Sicht Stickstoff, Phosphor, Methan sowie die Spurenelemente. Diese Nährstoffe sind gleichwohl aber auch begrenzte und teure Rohstoffe, welche vielfach nach Deutschland importiert werden müssen. Im Sinne möglicher Konflikte muss eine Nährstoffversorgung „auf den Punkt“ angestrebt werden.

Das Handwerkzeug der Tierernährung ist diesbezüglich gut geeignet, da es klare Empfehlungen für eine bedarfsgerechte Versorgung der Tiere mit den genannten Nährstoffen auf der einen Seite und eine potente Futtermittelanalytik auf der anderen Seite gibt.

Veranstaltungsnachlese Sächsischer Futtertag 2020

© Pueschel, LfULG

Gedankenaustausch zur Zukunft unserer Milchkuhfütterung

Die Scheu vor Veränderung in der Arbeitsroutine, darf nicht zum Hauptproblem werden. Betriebsblindheit ist nur durch den Blick von außen zu überwinden. Die Vielzahl der Dinge, welche der heutige Landwirt zu überblicken, zu beachten und zu entscheiden hat, macht eine Arbeitsteilung, eine Beratung und ein Benchmarking geradezu essentiell. Dazu gehören zunächst eine präzise Reflexion des Vergangenen aber auch die Offenheit, Probleme anzusprechen und ein Änderungswille. Noch zu Wenige hinterfragen sich selbst, sehen oft äußere Einflüsse, Erzeugerpreise oder listige Geschäftemacher als Grundübel ihrer Probleme. Die besorgniserregende Futtersituation der letzten beiden Jahre hatte in diesem Zusammenhang auch etwas Positives. Sie erzwang mehr Aufmerksamkeit für das tägliche Tun, provozierte Nachdenken über Alternativen oder über zu eingefahrene Gleise und erzeugte eine gewisse Demut bei der Wichtung von betrieblichen Entscheidungen. Der Sächsische Futtertag 2020 wollte dazu beitragen, dass diese Erfahrungen und die Aufmerksamkeit nicht zu schnell im „Wohlstand“ wieder vergessen werden. Er sollte eine Plattform für den Gedankenaustausch geboten werden. Fragen nach der Zukunft traditioneller Futterpflanzen sollten dabei ebenso zur Diskussion stehen, wie das Nachdenken über vergessene oder bisher weniger beachtete Pflanzen, über unterstützende Analytik oder Fütterungstechniken der Zukunft. Der sächsische Futtertag fand am 10. März 2020 in Lichtenwalde statt.

Vorträge der Veranstaltung

Veranstaltungsnachlese Sächsischer Futtertag 2019

Die Silierung von Grobfuttermitteln hat in den letzten Jahrzehnten unbestritten und wesentlich zur Leistungsentwicklung der Milchrinder beigetragen. Für viele sächsische Landwirtschaftsbetriebe gilt diese Form der Futterkonservierung seit den 1970-er Jahren auch als alternativlos. Wir brauchen große Chargen qualitativ einheitlicher Grobfuttermittel zu einem definierten Vegetationszeitpunkt, um ganzjährig erfolgreich Milch gewinnbringend zu erzeugen. So erfolgreich dieser Weg auch war, aktuell steckt die Silierung in einer Krise. Seit Jahren stagniert die Silagequalität. Zu hohe Verluste provozieren steigende Futterkosten. Die Futterwertveränderung durch unerwünschte mikrobiologische Gärvorgänge wirkt zunehmend einsatzbegrenzend. Die Probleme konnten in den letzten 30 Jahren trotz großer Anstrengungen nicht grundsätzlich gelöst werden. Das Verfahren gerät zudem stärker in den Fokus gesetzlicher Regelungen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV). Der Sächsische Futtertag 2019 soll die 50 Jahre ganzjährige Silagefütterung einerseits als Meilenstein würdigen, andererseits aber auch die Herausforderungen thematisieren, vor denen wir bei der zukünftigen Grobfutterversorgung unserer Rinder stehen.

Nachfolgend die gehaltenen Vorträge als Download.

Erfolgsspur oder Irrweg?

Möglichkeiten und Grenzen von Silage in der Milchkuhernährung

Erkenntnisgewinn oder Geldschneiderei?

Neue Parameter in der Futtermittelanalytik und -bewertung

Reifung oder Stundensilage?

Futter knapp - frühzeitige Silagenutzung 2019 eine Lösung?

Haupt- oder Nebenrolle?

50 Jahre Folienschlauchsilierung (1968 – 2018) - eine Erfolgsgeschichte?

Nostalgie oder Zukunft?

Grün füttern, Weiden, Silieren oder Trocknen - Zukunft der Grünlandnutzung?

Chance oder Zwischenspiel?

Frisch, siliert oder trocken - Zukunft der Nebenprodukte?

Köllitscher Fachgespräch am 13.06.2012

Trotz des Einsatzes hochwertiger Futtermittel und modernster Fütterungstechnik ist in der landwirtschaftlichen Praxis nicht immer eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung der
Milchkühe gewährleistet. Hauptursache fütterungsbedingter Stoffwechsel- und Gesundheitsstörungen sind nicht bedarfsgerechte Nährstoff- bzw. Energieangebote aufgrund fehlender Kenntnisse zum Futterwert der eingesetzten Futtermittel. Zunehmend wird die Futterstruktur zum begrenzenden Faktor, weil sie für einen störungsfreien Ablauf von Verdauung und Stoffwechsel wichtig ist. Im Fachgespräch werden u. a. futtermittelspezifisch oder durch technische Bearbeitung veränderte ruminale Verdaulichkeiten einzelner Futtermittel vorgestellt und deren Auswirkungen auf die bedarfsgerechte Versorgung der Kühe diskutiert.

Sächsischer Futtertag 21.03.2012

Nahezu 80 % der in Deutschland verfütterten Proteinfuttermittel müssen importiert werden. Sojabohnen und Sojaextraktionsschrot besitzen hier die größten Marktanteile.
Sowohl die strengen Zulassungsbedingungen für GVO als auch der schnell wachsende Bedarf an Sojabohnen in den asiatischen Schwellenländern China und Indien provozieren die Gefahr einer Verknappung und starker Preisschwankungen an den Weltmärkten.
Um einer zunehmenden Anfälligkeit und Importabhängigkeit der sächsischen Veredelungswirtschaft zu begegnen, müssen neue Wege der Proteinversorgung der landwirtschaftlichen Nutztiere gesucht und gegangen werden.

Der Sächsische Futtertag 2012 will für die Proteinversorgung der Milchrinder dafür Impulse geben.

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